Spachtelmassenexperte stirbt unerwartet
Peter Zojer begann seine Karriere mit einer Ausbildung zum Chemielaboranten bei der Bleiberger Bergwerks Union 1974. Nach einer Zwischenstation bei der Solvay in Salzburg, beging er 1981 den Einstieg in die bauchemische Industrie bei der Molto GmbH in Salzburg. Seit 1985 zeichnete er als Leiter der Forschung und Entwicklung der Molto GmbH in Salzburg verantwortlich. Der Wechsel nach Deutschland erfolgte 1988 mit einem Engagement bei der PUfas Werk KG als Labor- und Entwicklungsleiter. Bei der PUfas Werk KG übernahm er 2002 auch die gesamte technische Leitung, einschließlich des Produktionsbetriebs. Im Jahr 2006 wechselte Zojer die Seite des Verhandlungstischs und trat für den technischen Vertrieb bei der Akzo Nobel Functional Chemicals GmbH, später Nouryon Functional Chemicals GmbH in den Außendienst ein.
Seit 2009 war er dort für den Nahen- und mittleren Osten, sowie Nordafrika zuständig, später verantwortete er das gesamte Geschäft auf dem afrikanischen Kontinent für den Bereich Spezialchemikalien. Mit seiner Erfahrung aus mehr als zwanzig Jahren in der Entwicklung von Spachtelmassen und anderen Dry-Mix Produkten, konnte er viel Wissen in die Betriebe seiner Kunden um den effektiven Einsatz von Celluloseethern einbringen.
Zeit seines Lebens begleitete ihn seine Leidenschaft für das Lernen, Wissen und Reisen. Bereits 1990 absolvierte er neben der Anstellung als Entwicklungsleiter der PUfas Werk KG noch die Ausbildung zum Chemotechniker an der Fachschule für Technik der Stadt Düsseldorf, die er 1994 abschloss. Sprachen zu lernen war eines seiner vielen Hobbies. So zählten verhandlungssicheres Arabisch, Englisch und Französisch, sowie sicheres Ungarisch, Italienisch und Kisuaheli zu den wichtigsten Sprachen. Eine Eigenschaft, die ihm in vielen Bereichen des beruflichen Lebens zugutekam.
Aus seiner Zeit bei der Bleiberger Bergwerks Union blieb über die Jahrzehnte immer die Freundschaft zu seinem Laborleiter aus der Lehrzeit, der ihm schon früh die Höhlenforschung als Hobby nahebrachte. Generell spielten Berge eine große Rolle in seinem Leben. Aufgewachsen im Schatten des Dobratsch bei Villach, suchte und fand Peter Zojer hier seinen Ausgleich vom beruflichen Alltag – egal ob „unter Tage“ oder wandernd auf dem Berg. In den Wintermonaten sorgte bei ihm Tischtennis für diesen Ausgleich.
Seine privaten Reisen führten ihn aus Interesse an den Kulturen u.a. in den Jemen, nach Syrien oder Mali. Das Festival au Désert in Timbuktu mit Musik der Touareg und Malis war eines der Highlights aus diesen privaten Reisen. Besondere Bedeutung hatten für ihn zudem die Reisen mit seinen beiden Kindern.
Am 13. Juli 2021 trat Peter Zojer seine letzte große Reise an.