Porträt: Stephanie Raisch von Kansai Helios Wefa
„Ich mag keine Routine“ – dieser Satz zieht sich wie ein roter Faden durch Stephanie Raischs Leben, sei es beruflich oder privat. Andere Mentalitäten und Kulturen liegen ihr. „Ich bin viel in Asien und Großbritannien gewesen und kann mich gut anpassen,“ berichtet die Geschäftsführerin.
Dass es in Richtung Chemie gehen sollte, war Stephanie Raisch immer klar. So belegte sie schon am Gymnasium in Stuttgart einen Chemie-Leistungskurs. Zum Lack kam sie über ihre Mutter, die als Sekretärin bei einem Lohnlackierer in Stuttgart arbeitete. In den Ferien konnte sie dort schon einmal die ersten eigenen Erfahrungen sammeln. Als dann die Hochschule Esslingen per Zeitungsannonce für den Studiengang Chemie Farbe/Lack/Umwelt warb, schrieb sie sich ein.
Gemeinsam Ziele erreichen
Ihre erste Stelle nach dem Studium trat sie als R&D-Managerin für Pulverlacke bei der Karl Wörwag Lack- und Farbenfabrik in Stuttgart an. Hier hatte sie im Rahmen eines Praxissemesters bereits ein Praktikum absolviert und später ihre Diplomarbeit geschrieben.
Bei Wörwag gefiel der Lack-Ingenieurin die anwendungsnahe Arbeit im Labor: „Ich fand es immer spannend zu sehen, was aus einer Entwicklung wird, wie ein Produkt kommerziell umgesetzt wird.“
Nach sechs Jahren wechselte Stephanie Raisch zu ILAG Industrielack AG in die Schweiz, wo sie zuletzt als CTO tätig war. Bei diesem Unternehmen beeindruckte sie besonders der starke Fokus auf den Menschen mit seinen Eigenschaften und Stärken.
Parallel absolvierte sie einen Abschluss zum Master of Business Administration an der Mannheim Business School. Dabei entwickelte sie ihr eigenes Führungsverständnis. „Hart in der Sache, weich zu den Menschen“ – so würde Stephanie Raisch ihren Führungsstil beschreiben. Mit Geduld und Leadership fordere sie Dinge ein. „Ich bin menschenorientiert, möchte zusammen mit anderen etwas erreichen.“
In Mannheim erhielt sie das entsprechende Rüstzeug für kommende Führungsaufgaben. Gut traf es sich da, dass Kansai Helios eine Führungskraft für die Integration der ehemaligen Westdeutschen Farben (Wefa) in die Gruppe suchte. Der Kauf des auf Wasserlacke für Schienenfahrzeuge spezialisierten Familienunternehmens war im August 2022 erfolgt.
„Ich wusste immer, dass ich eine Gesamtverantwortung wollte,“ sagt Stephanie Raisch, die deshalb die Herausforderung in Essen annahm. Dort stieg sie schneller als gedacht ins Operative Business ein. „Die Lernkurve ist Wahnsinn“, sagt sie.
Lesen Sie das vollständige Porträt in der FARBE UND LACK 07/08.