Porträt: Immer in Bewegung
Als „Mittelstandstyp“ bezeichnet sich Dr. Heiko Warnecke, Geschäftsführer bei CSC Jäklechemie, auch wenn sich seine berufliche Laufbahn überwiegend im Konzernumfeld abspielt. Seine ersten Schritte in der Druckfarbenindustrie machte er im Konzern. „Ich habe mich nach meiner ersten beruflichen Station initiativ bei Siegwerk beworben“, erzählt der gebürtige Nordrhein-Westfale. So ganz richtig ist das mit der ersten Station nicht, aber die Tätigkeit im Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt beschreibt Warnecke nur als eine Zwischenstation.
Dort hielt es ihn nach dem Studium und anschließender Promotion jedoch nur ein Jahr. „Mir war das zu weit weg von der Anwendung. Der Praxisbezug ist für mich schon immer wichtig und genauso spannend“, sagt der 54-Jährige. Was ihn in jener Zeit an der Aufgabe beim Druckfarbenhersteller reizte, war aber, dass er nicht ausschließlich im Labor beschäftigt war. „Ein nennenswerter Anteil meiner Arbeit lag im Vertrieb bzw. beschäftigte sich mit dem Business Development“, sagt Warnecke. Neben der Chemie war BWL stets ein spannendes Feld für ihn. „Ich studierte anfangs diese beiden Fächer an der Universität parallel bevor ich mich auf das Chemiestudium konzentrierte“.
Veränderungswille führt ins Ausland
Nach zehn Jahren im Illustrationstiefdruck und im Konzern strebte Warnecke eine berufliche Veränderung an. „Das Segment stand stark unter Druck. Die kreative Entfaltung blieb auf der Strecke und ich wollte auch Erfahrung im Ausland sammeln“, sagt der Geschäftsführer über seinen Wunsch für eine Veränderung. Eine Möglichkeit ergab sich bei Stehlin und Hostag, dem damaligen Schweizer Teil der
Hubergroup, wo er die Leitung der Anwendungstechnik übernahm. Hier war er in den Bereichen UV- und Verpackungsdruck zuständig. Knapp drei Jahre verbrachte Warnecke in der Schweiz. Die Zeit dort habe er sehr genossen. „Ich bin gerne in der Natur unterwegs. Insbesondere das Wandern in den Bergen sorgt bei mir für absolute Entspannung“, erklärt Warnecke. Eine weitere Leidenschaft des Geschäftsführers ist das Skifahren. „Ich konnte von meinem damaligen Wohnort am Zürichsee direkt in Skischuhen in die S-Bahn einsteigen und war nach zehn Minuten bereits an der Gondel. Das war schon genial und lässt mich auch wehmütig auf die Zeit in der Schweiz zurückblicken“, fasst der Nordrhein-Westfale zusammen. Aber nicht nur die unmittelbare Nähe zu den Bergen bleiben in guter Erinnerung. Neben der kulinarischen Vielfalt ist auch die Erfahrung „fremd zu sein“ für Warnecke von unschätzbarem Wert. Man erhalte nochmal eine andere Perspektive auf alltägliches. Seinen ersten Kulturschock habe er bereits als Schüler erlebt. „Zum Schüleraustausch in den USA war ich in der Kleinstadt Roxboro, North Carolina. Ein absolutes Gegenteil zu der Region Köln/Bonn, in der ich aufgewachsen bin. In der Nachbetrachtung war diese Erfahrung für die eigene Entwicklung doch ganz wichtig für mich“.
Zwischenstopp im Mittelstand
Über einen Headhunter gelangt Warnecke zu seiner nächsten beruflichen Station. Das Mindener Unternehmen Follmann suchte einen Entwicklungsleiter, der aber sehr eng am Business Development angegliedert war. Das Profil der Stelle sprach Warnecke an. Zudem wollte er weg von der reinen Druckfarbenbranche. „Follmann ist breit aufgestellt, neben meiner Expertise im Druckfarbensegment konnte ich auch in weiteren Segmenten tätig sein. Wichtig war für mich, dass das Business Development eine zentrale Rolle in meiner Tätigkeit gespielt hat“, sagt der Geschäftsführer. Über sieben Jahre blieb Warnecke bei Follmann, suchte dann aber eine neue Herausforderung. Bei Actega leitete er die Abteilung für wässrige Inkjets und entwickelte die Geschäftseinheit weiter. „Meine Aufgabe war es dieses sehr internationale Geschäft breiter aufzustellen.“ Anfangs war die Tätigkeit mit vielen Reisen verbunden, um Kollegen sowie Kunden persönlich zu treffen und diese besser kennenzulernen. „Der persönliche Austausch, ob mit Kunden oder Kollegen ist immens wichtig und schafft eine unschätzbare Basis. Nur auf einem solchen Fundament kann man etwas erfolgreich vorantreiben und weiterentwickeln“, sagt Warnecke. Noch früh in seiner neuen Tätigkeit setzte die Pandemie ein und sorgte für bis dahin ungeahnte zusätzliche Herausforderungen. „Mit Corona begann eine schwierige Phase. Durch die strikten Reiseregeln wurde es schwierig Projekte umzusetzen oder neue Projekte anzuschieben. Wir waren durch unsere IT zwar gut ausgestattet, aber ein Team nur über Video zu motivieren war eine neue Herausforderung.“
Mit dem Wechsel zur CSC Jäklechemie setzt Warnecke seine berufliche Laufbahn im im mittelständischen Konzernumfeld fort. Als Teil einer dreiköpfigen Geschäftsführung verantwortet er seit April 2022 die Strategie und den Vertrieb des Distributeurs. „Wir sind zwar ein Teil der CG-Group, agieren aber im Markt wie ein mittelständisches Unternehmen, das auf Konzernressourcen zurückgreifen kann.“