Nachwuchskräfte im Porträt: Student und Geschäftsführer

In der "Jungen Karriere" stellen wir jede Ausgabe Nachwuchskräfte vor. Diesmal sprachen wir mit Marcel Prieto, der schon während des Bachelorstudiums seine Firma Lignocolor gründete – in der Garage des Elternhauses.

Marcel Prieto ist noch Master-Student sowie bereits Geschäfstführer der Lignocolor GmbH. -

Zweifelsohne kann man Marcel Prieto als ambitioniert und zielstrebig beschreiben. „Für mich stand schon sehr früh fest beruflich in der Lackindustrie Fuß zu fassen. Ein Pflichtschulpraktikum in der 8. Klasse hat mich dann endgültig überzeugt“, sagt der 25-Jährige rückblickend. Die Verbundenheit zur Lackindustrie liegt wohl im Blut. Nachdem sein Großvater aus Spanien einwanderte, fing er bei der BASF Coatings in Münster an zu arbeiten. Aber auch der Vater von Prieto war dort zeitweise tätig – und ist auch heute noch der Branche treu geblieben.

„Ich habe für mich den kürzesten Weg gewählt, um so viel praktisches und theoretisches Wissen wie möglich über meinen Berufswunsch zu erlangen,“ sagt Prieto, der nach dem Realschulabschluss am Hans-Böckler-Berufskolleg eine Ausbildung zum Chemisch-technischen Assistenten absolvierte. Zusätzlich machte er dort auch sein Fachabitur. Während seiner Zeit am Berufskolleg nimmt der gebürtige Münsteraner auch an verschiedenen, praxisbezogenen Auslandsaufenthalten in Frankreich, Polen und Spanien teil. Nach dem Abschluss schrieb er sich 2012 für das Bachelorstudium Chemieingenieurwesen an der Hochschule Niederrhein ein. „Das Studium hat mich zwar ausgelastet, aber ich wollte mehr schaffen. So habe ich ein Unternehmen gegründet und begann erste Formulierungen zu entwickeln und diese zu vertreiben“, erklärt Prieto. In der ersten Zeit verkaufte er einige Produkte wöchentlich. „Bald nahmen die Mengen zu und ich musste in den Keller expandieren. Später mietete ich mich dann in eine Halle ein, da das Geschäft weiterwuchs“, beschreibt er die Anfänge. Zu dieser Zeit schreibt Prieto bei Dow in Frankreich seine Bachelorarbeit. Er hätte sich auch gut vorstellen können bei einem globalen Konzern wie der Dow oder der BASF zu arbeiten. „Mein Geschäft entwickelte sich aber weiter und ich wollte meine Freiräume behalten sowie auf eigenen Füßen stehen“, sagt Prieto.

Mehr Zeit im Labor

Mittlerweile beschäftigt er einige Mitarbeiter. „Ich plane mein Masterstudium an der Hochschule Niederrhein im Herbst abzuschließen. Dann kann ich mich voll auf meine Firma konzentrieren und auch wieder mehr Zeit im Labor verbringen“, sagt der Student und Geschäftsführer. Das Labor und der Vertrieb sind auch sein Hobby, aber derzeit komme er nur zu einigen Labortagen pro Monat. Für wirkliche Freizeitaktivitäten nimmt er sich jedoch auch Zeit. Dabei stehen Laufen und Surfen ganz oben auf seiner Liste. „Ich versuche mir immer ein wenig Zeit für meine Hobbys oder auch hin und wieder ein paar Tage für einen Kurztrip ins benachbarte Ausland mit meiner Freundin zu nehmen“, sagt Prieto.

Von Damir Gagro

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