Nachwuchs im Porträt: Oguz Hakan Sarioglu
„Als ich meine ersten Versuche im Labor gemacht habe, wusste ich, genau das will ich später machen“, erzählt Oguz Hakan Sarioglu, wenn man ihn fragt, wie er zur Chemie gekommen ist. Dass er andere Berufswünsche damit aufgegeben hat, bereut er offensichtlich nicht. Denn wer ihn bei seinem Arbeitgeber Olin Epoxy besucht, trifft einen jungen Chemiker, der sichtlich Spaß an seinem Beruf hat. Schon im Studium an der Universität Stuttgart war es dem gebürtigen Heilbronner wichtig, anwendungsorientiert zu arbeiten.
Praxis statt Theorie
Dies führte ihn auch zu seiner ersten Anstellung beim Klebstoffhersteller Zelu Chemie GmbH. „Ich hatte schon während der Diplomarbeit Bewerbungen geschrieben und Zusagen für mehrere Promotionsstellen erhalten“, erzählt er. „Doch bereits damals hatte mich die Industrie mehr gereizt. Zumal diese Stelle mein ganz persönliches Interesse geweckt hatte.“
Der Klebstoffhersteller suchte jemanden, der Kunden in der Türkei betreuen konnte – dies war ein großer Vorteil für Sarioglu, dessen Eltern aus der Türkei stammen. Gerade auf dem türkischen Markt sei es wichtig, wie man auftrete oder mit welchen Worten man jemanden begrüße. Wenn man das falsch mache, könne das ganze Treffen scheitern.Auch sonst lief es gut: Die Entwicklung von Hotmelt’s und 2K-Polyurethanklebstoffen, die Mitarbeit beim Aufbau eines Technikums und mehr fiel in seinen Aufgabenbereich.
Wechsel in die Lackbranche
Nach zwei Jahren entschied er sich für einen neuen Verantwortungsbereich und wechselte zu Olin. Dem neuen Thema Farben und Lacke stand er selbstbewusst gegenüber. „Vieles ist ja ähnlich“, sagt er. In beiden Branchen seien etwa Adhäsion und Rheologie wichtig, auch bei Substraten und Applikationsmethoden gibt es Überschneidungen.
Natürlich gibt es auch Unterschiede. „Die Chemie ist eine Andere“, beschreibt er die Arbeit an Farben und Lacken. Die Anwendung sei breiter, und mehr Parameter würden hierbei eine Rolle spielen. Die Bedingungen vor Ort seien aber sehr gut und erfahrene Kollegen ständen ihm immer zur Seite, erzählt Sarioglu. Außerdem gehe er noch oft ins Labor. „Ich will ein Gefühl dafür bekommen, wie unsere Produkte funktionieren und die Eigenschaften kennen“, sagt er. Das brauche man auch, wenn man erfolgreich beim Kunden auftreten wolle. Nur so könne er verstehen, was sein Gegenüber braucht und entsprechend empfehlen.
Sport und Verantwortung
Seine Hobbys haben zuletzt allerdings etwas gelitten, sagt er. Normalerweise treibe er viel Sport. Das soll sich nun aber ändern. Fußball spiet er wieder in einem Verein und auch mit dem Badminton spielen habe er wieder angefangen. Sein Arbeitgeber scheint jedenfalls zufrieden, schließlich belohnt Olin ihn beständig mit wachsender Verantwortung.
Seit September betreut Sarioglu zudem die Märkte Spanien und Portugal in technischen Fragen. Außerdem verantwortet er den Aufbau eines neuen Applikationslabors, das er dann später auch federführend betreuen wird. Hoffentlich bleibt da noch Zeit für Fußball.