Nachwuchs im Porträt: Die Mischung macht es
Naturwissenschaften faszinieren Dr. Martin Hoffmann schon von Kindesbeinen an. „Ich habe als Kind kleine Experimente durchgeführt, um Prozesse zu verstehen und meine Neugierde zu stillen“, erinnert er sich. Nach dem Abitur entscheidet sich der Rheinländer für ein Chemiestudium an der Universität Köln. Für seine Doktorarbeit wechselt er an die Universität in Barcelona und promoviert im Bereich Physik. „Die Zeit in Spanien hat mir sehr gefallen, Barcelona ist eine tolle Stadt und die Katalanen sind den Kölnern nicht ganz unähnlich“, erzählt Hoffmann, der selbst aus Wesseling bei Köln stammt, mit einem Lachen.
Über die Kontakte des spanischen Instituts zum Institut für Halbleitertechnik an der TU Braunschweig kommt eine weitere Tätigkeit hinzu. Hoffmann übernimmt die Geschäftsführung des Laboratory for Emerging Nanometrology (LENA). „Das war natürlich eine spannende und komplexe Aufgabe und ganz anders als die Arbeit im Labor. Dabei bin ich oft zwischen Braunschweig und Barcelona gewechselt und zu Ende meiner Promotion war ich dann vor allem in Braunschweig vor Ort“, erklärt Hoffmann. Zu seinen Aufgaben gehört unter anderem die Koordination von Anträgen für Projekte für das Institut. Obwohl Hoffmann die Arbeit an der Hochschule schätzt, zieht es ihn nach Ende der Promotion in die Wirtschaft. „Siegwerk kannte ich aus dem Studium nicht, aber das Unternehmen hat mich als Hidden Champion und Mittelständler auf dem Weg zum Global Player überzeugt“, so der Chemiker. „Auch mit Druckfarben hatte ich mich zuvor wenig beschäftigt, aber es hat großen Spaß gemacht, sich in das Gebiet einzuarbeiten.“
Wechsel in die Druckfarbenindustrie
Seit 2015 ist Hoffmann bei dem Druckfarbenhersteller aus Siegburg Teamleiter. Neben Forschung und Entwicklung gehören auch Digitalisierungsprojekte zu seinen Aufgaben. Die Abwechslung zwischen Labor und Projektmanagement ist für Hoffmann die ideale Kombination. So ist er in die Entwicklung von Softwaretools eingebunden, um Lösungen spezifisch für die Druckfarbenindustrie zu finden. „Für die Farben- und Lack Branche liegt noch ein gewaltiges Potential in der Digitalisierung und Vernetzung von Prozessen. Diese Zukunft ein Stück weit mit gestalten zu können, ist eine sehr spannende Aufgabe“, betont er. „Ich denke, die Druckfarben- und Lackindustrie könnte von digitalen Tools sehr profitieren.“
Der Ausgleich zur Arbeit findet bei Martin Hoffmann vor allem sportlich statt: Neben dem Volleyball ist er im Sommer mit seinem Mountainbike unterwegs. Gerne unternimmt Hoffmann mit Freunden oder seiner Frau auch längere Touren. Derzeit stehen die Hobbies allerdings zurück: seit kurzem ist er Vater eines kleinen Sohns.
Von Vanessa Bauersachs