Interview: „Die Konsolidierung der Coatings Industrie schreitet immer weiter voran“

Lars Wallstein ist seit 1. September 2019 Geschäftsführer der IMCD Deutschland GmbH. Zuvor war er Geschäftsführer von Synthomer in Deutschland sowie Leiter verschiedener globaler Geschäftseinheiten und Direktor im Bereich M&A der Synthomer Gruppe. Im Interview berichtet er über seine Pläne in der neuen Position.

Interview: „Die Konsolidierung der Coatings Industrie schreitet immer weiter voran“. Bildquelle: Audrey Bergy - StockAdobe.com
Interview: "Die Konsolidierung der Coatings Industrie schreitet immer weiter voran". Bildquelle: Audrey Bergy - StockAdobe.com -

Welche Erfahrungen bringen Sie aus Ihren vorigen Positionen mit?

Lars Wallstein: Das sind verschiedene. Bis zum Sommer war ich bei Synthomer Deutschland, dem größten Lieferanten für Bindemittel in Europa und nach der Omnova-Akquisition auch weltweit, ebenfalls Geschäftsführer. Ich habe verschiedene Business Units geleitet, bin also immer auch kommerziell tätig gewesen, v.a. im Bereich Coatings, Construction, Adhesives and Sealants. Einerseits weiß ich also, wie man Geschäfte führt und andererseits, wie man Geschäfte macht. Ich denke ich passe gut zu IMCD denn ich habe gemeinsam mit meinen Teams immer organisches, aber auch akquisitorisches Wachstum geschaffen.

Welche Pläne für das Unternehmen haben Sie mittel- und langfristig?

Wallstein

Lars Wallstein

Geschäftsführer IMCD Deutschland

Wallstein: Zunächst einmal möchte ich die tolle Kultur und die Werte dieses Unternehmens weiterentwickeln. Wir sind ein sehr partnerschaftliches, von Verantwortung und Vertrauen geprägtes Unternehmen. Das gilt intern, aber genauso in der Zusammenarbeit mit unseren Kunden und Lieferanten.

IMCD hat ein tolles Potential, denn mehr als die Hälfte der Belegschaft ist weiblich, 40 Prozent der Führungskräfte sind Frauen, unser Durchschnittsalter liegt bei 42 Jahren, wir haben viele duale Studenten und Azubis. Gleichzeitig unterscheidet uns hohe Fachkompetenz und Expertise. Deswegen überrascht es nicht, dass über 60 Prozent der kompletten Belegschaft einen Master- oder Bachelor-Abschluss haben.

Wir wollen diese Stärke nutzen und bei der Digitalisierung Vorreiter sein. Wir wollen Schnittstellen mit unseren Partnern schaffen, dadurch besseren Service liefern und eine hohe Beratungskompetenz bieten. Wir können unser ganzes Wissen vernetzen und verfügbar machen, und da hilft uns die Digitalisierung. Ich sehe das als große Chance.

Wie stellt sich der Distributionsmarkt für Farben, Lacke und Bauchemikalien aus Ihrer Sicht derzeit dar?

Wallstein: Ich glaube, dass die Distribution sehr wichtig ist, um eine Brücke zu bilden: Wir sind das Bindeglied zwischen einer sich immer stärker konsolidierenden Lieferantenseite und einer nach wie vor sehr komplexen Kundenseite. Die Konsolidierung der Coatings Industrie, insbesondere in Europa, schreitet immer weiter voran. Das Wachstum ist hier am niedrigsten und der regulatorische Druck am höchsten. Gleichzeitig muss man weltweit die Supply Chain verstehen. Auf Kundenseite gibt es nach wie vor noch sehr viele, auch kleinere, Unternehmen, das sind sehr komplexe Märkte. Die von den Kunden gewünschten Lösungen werden immer spezieller, Coatings immer funktionaler. Deswegen ist unser Motto: Value through Expertise.

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