Weichen für Lack auf Basis nachwachsender Rohstoffe gestellt

Der polnische Schienenfahrzeughersteller Newag SA hat als erstes Unternehmen zwei Diesellokomotiven mit einem Lack auf Basis nachwachsender Rohstoffe ausgestattet.

Erster biobasierter Eisenbahnlack im Test. Quelle: Covestro -

Lieferant des Klarlacks ist die Lankwitzer Lackfabrik in Berlin, die ihn in enger Zusammenarbeit mit Covestro unter Verwendung des biobasierten Lackhärters „Desmodur eco N 7300“ entwickelte. Der Kohlenstoffgehalt des Polyurethanrohstoffs basiert zu 70 Prozent auf Biomasse.

Differenzierung vom Wettbewerb

„Ein Lackhersteller muss für ein neues Produkt zunächst die Spezifikationen des Kunden erfüllen“, erläutert Mateusz Fedko, Projektleiter bei Newag. „Wenn der Lack dann noch einen Mehrwert bietet, wie in diesem Fall durch die nachwachsende Rohstoffbasis, ist dies für uns eine gute Möglichkeit der Differenzierung vom Wettbewerb.“

Standardsystemen ebenbürtig

Am Stammsitz der Newag in Polen wurde das „Evoclear 294 / PH 94-0000“ Lacksystem wie ein Standard-Klarlack mittels Spritzapplikation aufgetragen. Prüfungen belegen: Der Klarlack ist Polyurethansystemen auf petrochemischer Basis ebenbürtig. Die Abriebfestigkeit und Glanzstabilität des Lacks übertrifft nach Angaben der Kooperationspartner diejenige von Standardbeschichtungen sogar um 70 Prozent, wie mithilfe des Amtec-Kistler-Tests (Simulation von Autowäschen) nachgewiesen werden konnte. Als nächstes planen sie eine gemeinsame Langzeit-Prüfung der Witterungsbeständigkeit.

Einfache Entfernung von Graffitis

Der biobasierte Klarlack erfüllt die spezifischen Anforderungen der Schienenfahrzeugindustrie. So zeigt er eine gute Beständigkeit gegen Reinigungsmittel, vor allem zur Entfernung von Graffitis (DB Blatt 39), außerdem gegenüber Alkalien, Salz- und Phosphorsäure. Tests bestätigen die einfache und schonende Entfernung von Graffitis.

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