Vielversprechende Alternative zur Verhinderung von Infektionen im OP-Bereich

Forscher haben eine neuartige hydrophobe Nanokomposit-Beschichtung mit biofilmhemmenden Eigenschaften vorgestellt.

Medizinisches Personal im Operationssaal.
Die mit Kation-π-Wechselwirkungen entwickelten Antifouling-Beschichtungen lassen sich schnell auf medizinische Implantate aufbringen und wirken langfristig gegen Biofouling. Bildquelle: sasint - Pixabay (Symbolbild). 

Die Modifizierung der Oberflächentextur zur Verringerung der physischen Anhaftung von Bakterien kann eine wichtige Alternative zu herkömmlichen antimikrobiellen Mitteln darstellen, insbesondere bei chirurgischem Zubehör. In der vorliegenden Studie wurde eine hydrophobe Nanokomposit-Beschichtungsformulierung entwickelt, die biofilmhemmende Eigenschaften aufweist. Die Formulierung wurde allein und in Kombination mit einem Biozid (Chitosan) durch Tauchbeschichtung auf verschiedene Substrate wie Deckgläser, Acrylnitril-Butadien-Styrol (ABS)-Coupons und chirurgisches Nahtmaterial aus Polyglactin, Nylon und Seide aufgebracht. Die beschichteten Substrate wurden hinsichtlich ihrer Rauheit, ihres Benetzungsverhaltens und ihrer Oberflächenmorphologie charakterisiert.

Biofilmhemmung gegen alle getesteten Bakterienstämme

Die Hemmung von Biofilmen durch die Formulierung, wenn sie auf verschiedene Substrate aufgetragen wurde, wurde gegen mehrere Bakterienstämme untersucht, nämlich Staphylococcus aureus, Pseudomonas aeruginosa, Enterococcus faecium, Escherichia coli und Acinetobacter baumannii, die sowohl aus der American Type Culture Collection in Manassas, Virginia, als auch aus klinischen Fällen stammten. Es wurde festgestellt, dass die Nanokompositbeschichtungen eine erhebliche Biofilmhemmung gegen alle getesteten Bakterienstämme aufweisen. Die Biofilm-Inhibitionseigenschaft des mit Nanokomposit beschichteten Polyglactin-Nahtmaterials war höher (59-67%) im Vergleich zu kommerziell verfügbarem antibakteriellem Nahtmaterial, dessen prozentuale Biofilm-Inhibition bei klinischen Isolaten von S. aureus, P. aeruginosa und A. baumannii bei 43-48% lag.

Die Studie wurde im Journal of Coatings Technology and Research, Band 19, November 2022, veröffentlicht.

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