Neuartiges Verfahren zur partiellen Mattierung von lackierten Oberflächen
Der Supersportwagen „Audi R8“ ist das erste Modell, für das der Autohersteller Audi die Technologie über sein Individualisierungsprogramm anbietet. Auf Wunsch können Kunden die Sideblades sowohl beim Coupé als auch bei der offenen Spyder-Variante individuell gestalten lassen.
Diffuse Reflektion erzeugt Matteffekt
Mit dem Verfahren wird gezielt die Brillanz des Lacks sowie die Intensität seines Glanzes beeinflusst. Das einfallende Licht wird auf den individualisierten Stellen diffus reflektiert. Dadurch erscheinen sie matt. Diese Form der Individualisierung ist im Vergleich zur gängigen Schrift- und Motivbeklebung witterungsbeständig und hat eine hochwertigere Anmutung. Da die Bauteile erst nach dem Lackiervorgang mit den gewünschten Symbolen verziert werden, lässt sich der Prozess problemlos in den laufenden Serienbetrieb integrieren.
Schablone wird auf Bauteil angebracht
Die Lackierung eines Automobils besteht neben der korrosionsschützenden kathodischen Tauchlackierung aus mindestens drei weiteren Schichten: Füller, Basislack sowie dem transparenten Klarlack als oberster Schutzschicht. In dem neu entwickelten Verfahren wird zunächst eine Schablone auf dem Bauteil angebracht, die das gewünschte Muster ausspart. Anschließend sprüht eine Strahlanlage spezielles Pulver auf die Oberfläche, das den Klarlack nur wenige tausendstel Millimeter tief anraut – das entspricht weniger als einem Zehntel der Dicke eines menschlichen Haars. Dadurch entsteht ein Effekt ähnlich einer matten und homogenen Prägung.
Ausweitung des Angebots geplant
Die Lackiererei kann nahezu alle Motive umsetzen, die der Kunde wünscht und die keine Rechte Dritter berühren. Derzeit können Bauteile von einer Größe von 1×1 Meter mit dem Verfahren bearbeitet werden. Eine Ausweitung des Angebots auf weitere Modelle ist geplant.