Natriumalginat als Verdickungsmittel in Wandfarbenformulierungen
Nichtionische Polysaccharide, hauptsächlich Celluloseether, sind als Verdickungsmittel in Lackformulierungen bereits ausführlich untersucht worden. Ihr Mechanismus der Wechselwirkung mit dem umgebenden System ist gut bekannt und aufgrund ihrer leichten Löslichkeit und Verfügbarkeit auf dem Markt sind sie die am häufigsten verwendeten Verdickungsmittel. Auf der anderen Seite werden ionische Polysaccharide, die eine mögliche Wechselwirkung mit den Komponenten der Formulierung haben, weniger verwendet.
In einer neuen Arbeit wurde die Rolle eines anionischen Polysaccharids, Natriumalginat (SA), als Verdickungsmittel in einer typischen Wandfarbenformulierung untersucht, indem seine Wechselwirkung mit den Hauptkomponenten der Formulierung bewertet wurde: Wasser, Bindemittel, Pigment und Extender. Rheologie und FTIR-Spektroskopie wurden eingesetzt, um das Auftreten von chemischen Bindungen zwischen den Polysaccharidketten und dem umgebenden System zu bewerten.
Geeignetes Verdickungsmittel für Wandfarbenformulierungen
Betrachtet man die Ergebnisse, so erweist sich Natriumalginat in Abhängigkeit vom Molekulargewicht und der Konzentration als geeignetes Verdickungsmittel für Wandfarbenformulierungen. Insbesondere die Möglichkeit des Aufbaus eines Netzwerks aufgrund des Vorhandenseins von Verschlingungen und der Wechselwirkung mit Wassermolekülen und Extender zeigte, dass die mit 0,2 Gew.-% eines Alginats mit mittlerem Molekulargewicht hergestellte Formulierung die vielversprechendste war. Niedermolekulares Alginat hingegen wies eine schwächere Gelstruktur auf und war nur in einer Konzentration von 0,4 Gew.-% für ein gebrauchsfertiges Produkt geeignet.
Die Studie wurde veröffentlicht in Progress in Organic Coatings, Volume 151, Februar 2021.