Mehr Effizienz bei der Lackierung durch nachhaltiges Wassermanagement
Im Verbund mit drei weiteren Industriepartnern und zwei Forschungseinrichtungen entwickelt die Eisenmann Anlagenbau GmbH & Co. KG innovative Wassermanagement- und Anlagenkonzepte für die Oberflächenvorbehandlung und die elektrophoretische Tauchlackierung (DiWaL).
Einsatz von Bioziden in Prozessflüssigkeiten unterbinden
Ziel des über drei Jahre angelegten Forschungsprojekts ist es, den Einsatz von Bioziden in den Prozessflüssigkeiten zu unterbinden und die notwendigen Mengen an Frisch- und Abwasser deutlich zu verringern. Durch die effiziente Kontrolle der mikrobiologischen Belastung der Prozessflüssigkeiten wird eine optimale Beschichtungsqualität beibehalten, Nacharbeiten entfallen, der Lackbedarf wird optimiert, die Ressourceneffizienz gesteigert und die Betriebskosten sinken. „In dem Projekt setzen wir auf eine ganzheitliche Betrachtungsweise des Behandlungsprozesses und wenden dynamische Verfahrenssimulationen sowie intelligentes Prozessmonitoring an“, erklärt Georg Fröhlich, Projektkoordinator von Eisenmann.
Entkeimung mittels Elektroimpulstechnologie
Die Entkeimung der Prozessflüssigkeiten im Tauchlackierprozess geschieht erstmalig rein physikalisch und automatisierbar mittels der Elektroimpulstechnologie. So werden chemische Wirkstoffe deutlich reduziert. Durch Spannungsimpulse bilden sich Poren in der Zellmembran von Mikroorganismen, wodurch Zellflüssigkeit aus den Mikroorganismen austritt und diese dann absterben. Auch trübe Flüssigkeiten mit multiresistenten Keimen können mit dieser Technologie behandelt werden.
Über das Forschungsprojekt
DiWaL bündelt die Kompetenz des Anlagenbauers Eisenmann, der Lackhersteller Emil Frei und PPG Deutschland sowie des Automobilherstellers der BMW Group mit denen der Hochschule Pforzheim und des Karlsruher Instituts für Technologie (KIT). Das vom KIT koordinierte Verbundprojekt zur Dekontamination von industriellen Wässern und Lacken begann am 1. November 2016 und endet zum 31. Oktober 2019. DiWaL wird vom Bundesministerium für Bildung und Forschung gefördert und ist mit einem Projektvolumen von 2,9 Millionen EUR ausgestattet.