Junge Nachwuchsforscher entwickeln Bio-Klebstoff

Drei junge Nachwuchsforscher sind für die Entwicklung eines biologisch abbaubaren Klebstoffs auf Gelatinebasis ausgezeichnet worden. Auf eine Trägerfolie aufgebracht, haftet er genauso gut auf Papier und glatten Kunststoffen wie herkömmliche Klebstoff-Filme.

Die Jury würdigte die Erfindung mit einem Sonderpreis Chemie im Wert von 1.500 EUR. Quelle: Industrieverband Klebstoffe e. V. -

Klebebänder sind praktische Helfer im Büro und Haushalt, doch als Abfall kaum kompostierbar. Bis jetzt. Drei junge Nachwuchsforscher haben einen biologisch abbaubaren Klebstoff-Film auf Gelatinebasis entwickelt, den sie beim Bundesfinale von Jugend forscht in Paderborn mit Erfolg präsentierten. Die Jury würdigte die zukunftsweisende Erfindung mit dem Sonderpreis Chemie im Wert von 1.500 EUR.

Thema: Nachwachsende Rohstoffe

Die Freude war groß als Victoria Lohmann (16), Maximilian Reitenspies (17) und Annika Merz (17) die Früchte ihrer gemeinsamen Arbeit ernteten. Beim Bundesfinale von Deutschlands bekanntestem Nachwuchswettbewerb wurden die drei Jungforscher für ihre Arbeit zum Thema „Nachwachsende Rohstoffe“ mit dem Sonderpreis Chemie geehrt. Sie alle sind Teilnehmer des vom Industrieverband Klebstoffe e.V. (IVK) gesponserten Nachwuchsförderprogramms „Fraunhofer MINT-EC Chemie Talents“.

Ähnelt der Rezeptur von Gummibärchen

Ihr Projekt – das „Gela-Tape“ – ist ein kompostierbarer Klebstoff-Film, der aus natürlichen, abbaubaren Rohstoffen besteht. Die Schüler entwickelten eine Mischung aus Gelatine, Zucker, Wasser und Glyzerin, die der Rezeptur von Gummibärchen ähnelt. Mit einer selbst gebauten Beschichtungsapparatur trugen sie den Klebstoff auf transparente Folie aus natürlichem Chitosan auf. Im Vergleich mit marktüblichen Produkten zeigte sich: Wenn die Trägerfolie dünn und gleichmäßig beschichtet wird, haftet der Bio-Klebstoff-Film auf Papier und glatten Kunststoffen genauso gut wie herkömmliche Klebstoff-Filme.

Industrie wird auf Projekt aufmerksam

Der Erfolg des Projekts blieb der Industrie nicht verborgen. Ein großer Klebstoff-Hersteller ist auf die drei Jungforscher aufmerksam geworden und lud sie zu einem mehrtägigen Forschungsaufenthalt in die unternehmenseigenen Laboratorien ein. Dort konnten sie gemeinsam mit Profi-Chemikern arbeiten und an ihrer Erfindung feilen. Wie es mit der Entwicklung des „Gela-Tapes“ weitergeht, steht derzeit allerdings noch in den Sternen.

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