Geopolymerbeton verhindert biogene Schwefelsäure-Korrosion

Biogene Schwefelsäure-Korrosion (BSK) schädigt Kanal- und Abwassersysteme, versursacht hohe Kosten und ist gesundheitsgefährdend. Forscher von TU Graz und Uni Graz entwickeln neue Materialien, die den Korrosionsprozess verhindern.

Biogene Schwefelsäure-Korrosion führt zu massiven Schädigungen an Abwassersystemen. Quelle: TU Graz. -

In einem interdisziplinären Forschungsansatz arbeiten die Grazer Wissenschafter an einem ganzheitlichen Lösungskonzept zur Verhinderung von sogenannter Biogener Schwefelsäure-Korrosion (BSK)-Ausbildung. Nach der genauen Erforschung der mikrobiologischen Prozesse folgte die Entwicklung neuer BSK-resistenter Materialien in enger Zusammenarbeit mit dem Institut für Werkstoffe im Bauwesen der TU Darmstadt.

Hohe Säureresistenz

Geopolymerbeton hat sich als besonders geeignet gezeigt, dem Säureangriff Stand zu halten. Bei der Entwicklung des Baustoffes ist nicht nur dessen Säureresistenz eine höchst erwünschte Eigenschaft, sondern auch die von der Forschungsgruppe vorangetriebene Entwicklung möglichst antibakterieller Materialoberflächen, an denen sich Mikroorganismen, die den initialen Oxidationsprozess verantworten, gar nicht erst ansiedeln. Somit wird die Entstehung von Schwefelsäure überhaupt verhindert.

Nachhaltige Sanierung

Florian Mittermayr vom Institut für Materialprüfung und Baustofftechnologie der TU Graz erklärt: „Wir haben bereits vielversprechende Ergebnisse mit Materialien, die eine vielfach höhere Lebensdauer gegenüber herkömmlichen Betonen aufweisen. Der Einsatz dieser neuen Materialien würde eine nachhaltige Sanierung geschädigter Abwassersysteme ermöglichen, deren Lebensdauer deutlich verlängern und Kommunen und Abwasserverbände entlasten.“

Die Studie wurde veröffentlicht in: Water Research 134 (2018) 341 – 352.

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