Aktive eisabweisende Oberflächen auf Rotorblättern

In einem Forschungsprojekt entwickeln Wissenschaftler eine eisabweisende Oberflächenbeschichtung auf Basis pyroelektrischer Polymere, in die zusätzlich gefrierpunktsenkende polymere Ketten eingearbeitet werden.

Forscher arbeiten daran -

Eis- und Raureifbildung an Windkraftanlagen, Flugzeugen oder Zügen, Kälteanlagen, Luftkühlern oder Wärmetauschern erhöht deren Wartungsaufwand, verursacht ungeplante Stillstandszeiten und stellt außerdem ein hohes Sicherheitsproblem dar. Die ungewünschte Vereisung führt zur Senkung des Wirkungsgrades bis hin zur Funktionsunfähigkeit von technischen Anlagen.

Gefrierpunktsenkung und Reduktion der Eisadhäsion

Ziel des Kooperationsprojektes „EISAB” ist die Entwicklung einer aktiven, polymeren Beschichtung zur Vermeidung von Eisbildung und dauerhafter Eisanhaftung an Oberflächen. Das Schichtkonzept kombiniert die Prinzipien von „Tausalzeffekt“, verbunden mit ultrahydrophob/hydrophiler Clusterung auf der Nanometerskala und pyroelektrische Interaktion. Diese drei Wirkprinzipien sollen von den Projektpartnern, der Technischen Universität Dresden in Kooperation mit dem Leibniz-Institut für Polymerforschung Dresden, durch eine geeignete Materialkombination in einer Schicht vereinigt und zu einer neuen Qualität von Anti-Eis-Beschichtung entwickelt werden. Das Projekt läuft noch bis zum 31. August 2017.

Durch Technologietransferaktivitäten unterstützt

Die Wirkungsweise des eisabweisenden und -ablösenden Beschichtungssystems auf Polymerbasis soll für die Beschichtung von Rotorblättern und Gehäuseteilen im Außenbereich der Windenergiegewinnung demonstriert werden. Ebenfalls sehr vielversprechend ist die Verwendung in häufig frequentierten Klimakammern der Biotechnologie oder Lebensmittelindustrie (bei Sichtscheiben, Ventilatoren, Gehäuseteilen), die unter ständigem Temperaturwechsel stehen. Die Übertragung der Forschungsergebnisse in die Praxis wird mit verschiedenen Technologietransferaktivitäten unterstützt. Die Windenergieanlagenhersteller Enercon und eno energy systems sowie der Bundesverband WindEnergie unterstützen den Forschungsverbund als strategische Transferpartner.

In der nächsten Ausgabe unseres Fachmagazins FARBE UND LACK erwartet Sie ein umfangreicher Bericht zum Absatzmarkt Windenergie. Die Ausgabe erscheint am 1. Februar 2017. Wenn Sie diese Ausgabe erhalten möchten, schließen Sie noch heute Abonnement ab!

Hersteller zu diesem Thema