Abriebfeste Beschichtung gegen Eis
Eisabweisende Beschichtungen gibt es schon länger, bislang sind sie aber sehr empfindlich und lösen sich leicht von den zu schützenden Oberflächen. Einem Forschungsteam vom Institut für Festkörperphysik der TU Graz ist es gelungen, diesen Mangel zu beheben. Sie haben eine eisabweisende Beschichtung entwickelt, die auf verschiedenen Materialien haftet und widerstandsfähig gegen Abrieb ist. Das Material verzögert die Bildung von Eiskristallen und verringert die Adhäsion von Eisschichten.
Die Forschenden diesen Entwicklungssprung durch den Einsatz der sogenannten initiierten chemischen Gasphasenabscheidung erreicht. Somit ist es möglich, ein stark haftendes Grundierungsmaterial graduell in die eisabweisende Verbindung übergehen zu lassen. Dieser stufenlose Übergang gelingt, indem die beiden Materialien als sich veränderndes Gasgemisch auf die zu beschichtende Oberfläche aufgetragen werden. Zunächst besteht das Gasgemisch rein aus dem Grundierungsmaterial, der Anteil des eisabweisenden Materials wird während des Auftragens kontinuierlich von Null auf 100 % erhöht. Das Ergebnis ist eine Beschichtung mit einer stark haftenden Unterseite und einer Oberseite, die Eiskristallen keinen Halt bietet.
Diese Forschung wurd in American Chemical Society am 24. Februar veröffentlicht.
Lesetipp: Funktionelle Beschichtungen
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