Bismutoxid-Nanopartikel und wässrige Polyurethan-Beschichtungen gegen ionisierende Strahlung

Ein innovatives Beschichtungsmaterial aus Bismutoxid-Nanopartikeln und wässrigem Polyurethan bietet vielversprechenden Schutz vor ionisierender Strahlung – und das bei hoher Flexibilität und Leichtigkeit.

Flexible Schutztextilien mit Bismutoxid-Beschichtung – ein Schritt Richtung Sicherheit in Medizin und Industrie. Quelle: fotogurmespb - adobe.stock.com

Die Schutzwirkung vor ionisierender Strahlung ist in vielen Bereichen wie Medizin, Industrie und Notfallmanagement unverzichtbar. Der kürzlich veröffentlichte Artikel im Journal of Coatings Technology and Research beschreibt die Entwicklung eines neuen Beschichtungsmaterials, das aus einer Kombination von Bismutoxid-Nanopartikeln (Bi₂O₃) und wässrigem Polyurethan (WPU) besteht. Dieses Material wurde auf leichte, gewebte Stoffe aufgebracht, um flexible und tragbare Abschirmungen zu schaffen.

In Tests gemäß der Norm TS EN 61331-1:2014 zeigte die Beschichtung eine beeindruckende X-Strahlungsabschirmung bei Röhrenspannungen von 40 kV bis 100 kV. Neben der Strahlenschutzleistung wurden auch textile Eigenschaften wie Wasserabweisung, Abriebfestigkeit und Steifigkeit untersucht. Diese Eigenschaften wurden nach relevanten Standards getestet und wiesen vielversprechende Ergebnisse auf.


Veranstaltungstipp: Funktionelle Beschichtungen

Beschichtungen sollen inzwischen nicht mehr nur gut aussehen und vor Korrosion schützen. So gut und wichtig beide Eigenschaften sind, viele Kund:innen wollen mehr. Viele dieser Anforderungen lassen sich mit dem Begriff „Funktionale Beschichtungen“ beschreiben. Beliebte Schlagwörter, die hier oft fallen, sind anti-Eis, anti-Graffiti, Selbstheilung oder die oft genannte Haifischhaut. Manche dieser Eigenschaften sind inzwischen gut erforscht und am Markt etabliert, andere haben noch praktische Hürden zu überwinden. Welche funktionellen Beschichtungen zu welcher dieser Kategorien gehören, vermittelt Ihnen das FARBE UND LACK Seminar „Funktionelle Beschichtungen“ am 26.11.2024 in Essen.


Die Analyseverfahren, darunter Rasterelektronenmikroskopie (SEM-EDS) und Fourier-Transform-Infrarotspektroskopie (FTIR), bestätigten die Qualität der Beschichtung. Die innovative Materialkombination bietet eine Alternative zu herkömmlichen, schweren Schutzmaterialien, ohne dabei die Flexibilität oder Leichtigkeit zu beeinträchtigen.

Dieser Fortschritt könnte besonders in medizinischen und industriellen Anwendungen neue Maßstäbe setzen und die Entwicklung sicherer, tragbarer Schutzlösungen vorantreiben.

Quellenangabe: Journal of Coatings Technology and Research, Volume 21, Seiten 969–978 (2024).

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