Antifouling-Beschichtungen basierend auf Kation-π-Wechselwirkungen: Lösung für medizinische Implantate
Im medizinischen Bereich ist die Minimierung von Biofouling – also der Adhäsion von Proteinen, Bakterien und Zellen an Oberflächen – entscheidend, um die Langlebigkeit und Funktionalität von Implantaten zu erhöhen. Herkömmliche Antifouling-Beschichtungen, die kovalent an Substrate gebunden sind, erfordern oft viel Zeit und sind vom Substratmaterial abhängig. Eine neue Studie stellt eine effiziente Methode vor, die es ermöglicht, Antifouling-Beschichtungen schnell über Kation-π-Wechselwirkungen zu erzeugen.
Die Forschenden synthetisierten Block- und statistische Copolymere mittels der reversiblen Additions-Fragmentierungs-Kettenübertragungs-Polymerisation (RAFT). Diese Copolymere, bestehend aus Poly(ethylenglykol)-methyl-ether-methacrylat (PEGMA) und Methacryloxyethyltrimethylammoniumchlorid (METAC), wurden auf Substrate adsorbiert, die mit einem Metall-Phenol-Netzwerk (MPN) modifiziert waren. Diese Methode ermöglichte die schnelle Bildung von Antifouling-Beschichtungen in etwa sechs Minuten und kann auf eine Vielzahl von Substraten angewendet werden, wie sie in medizinischen Implantaten verwendet werden.
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Blockcopolymere bieten überlegene Antifouling-Leistung
Die Studie zeigte, dass Blockcopolymere eine bessere Antifouling-Wirkung erzielten als statistische Copolymere. Darüber hinaus ließ sich die Leistung der Antifouling-Beschichtung durch Erhöhung des Anteils von PEGMA und METAC im Copolymer verbessern. Diese Methode zur schnellen und vielseitigen Anwendung von Antifouling-Beschichtungen bietet eine vielversprechende Lösung für die medizinische Industrie, in der die Vermeidung von Biofouling entscheidend für den Erfolg von Implantaten ist.
Quelle: Polymer Chemistry, Ausgabe 43, 2024