Vom Labor in die Chefetage – Dr. Martin Watzkes Weg zum technischen Geschäftsführer bei Robert Kraemer
Der ursprünglich in Freiburg geborene Martin Watzke studierte zunächst ein Semester Chemie an der Uni Aachen, ehe er seine jetzige Frau kennenlernte. Sie studierte jedoch in Oldenburg und so führte ihn sein Weg an die dortige Universität.
Sowohl sein Studium als auch seine anschließende Promotion hat er auf direktem Weg in einer kurzen Zeitspanne hinter sich gebracht. Seine Leidenschaft war dabei immer die organische Chemie: „Sachen zusammenkippen und schauen, was rauskommt, unterschiedlichste Reaktionsmechanismen kennenlernen“, fasst er seine Faszination an diesem Teil der Chemie zusammen. Sehr früh hatte er sich für den Arbeitskreis von Prof. Jürgen Martens entschieden. Nicht nur weil ihn das Thema der Arbeitsgruppe interessierte, sondern er Martens auf Anhieb sympathisch fand. Noch während er an seiner Promotion arbeitete, kam der jetzige F&E-Leiter auf ihn zu, ob er nicht bei dem niedersächsichen Unternehmen anfangen wolle. „Ich habe dann nebenbei noch meine Dissertation beendet“, erzählt der 42-Jährige lächelnd.
Der nun in Rastede beheimatete Watzke ist jedoch nicht der einzige, der aus der Arbeitsgruppe Martens den Weg ins Unternehmen gefunden hat. „Wir haben uns alle hier wiedergetroffen“, meint er lachend, als er erzählt, wie viele ehemalige Kommilitonen nun bei dem Bindemittelhersteller arbeiten.
Am meisten Freude hat er an der F&E und der Produktion. Jedoch sind es vor allem administrative Aufgaben, die nun den Hauptschwerpunkt seiner Tätigkeit ausmachen. Er gibt jedoch unumwunden zu, dass er sehr froh ist, sich mit seinem Kollegen Falk-Arnold Schlutter die Geschäftsleitung zu teilen und dass er die eher theoretischen Aufgaben gerne an ihn abgibt. Er ist andererseits auch froh über die nicht so strikte Trennung der Aufgabenbereiche und stimmt sich sehr oft mit seinem Kolleg:innen ab.
Über den Tellerrand blicken
„Der Beginn hier war sportlich, aufgrund der Doppelbelastung aus Job und Dissertation“, blickt er zurück. Er gibt zu, dass er sich nie spezifische Gedanken hinsichtlich seiner Karriere oder seines Weges dorthin gemacht hätte. Alles hätte sich wie zufällig ergeben und passte zu dem Zeitpunkt auch sehr gut in seine Planung und die seiner Familie. Auch als ihm die Position des Technischen Geschäftsführers angeboten wurde, war das ebenfalls eher zufällig und nicht von ihm gezielt angestrebt: „Das hat sich alles so ergeben.“
Angefangen hat er als Leiter Analytik, Qualitätsmanagement, Reach. Nebenbei habe er IT-Aufgaben übernommen, die nirgendwo so richtig hingepasst hätten. Relativ schnell wurden ihm diverse Vertretungs-Aufgaben anvertraut, so z. B. die F&E-Leitung oder die Produktions-Leitung. Seine Position war nicht so eng gefasst, und er hat die Chance gerne wahrgenommen, das Unternehmen möglichst von allen Seiten kennenzulernen: „Über den eigenen Tellerrand zu schauen, wurde hier immer gefördert, so z. B. mit raus zu Kunden fahren oder in andere Abteilungen reinschnuppern.“ Als abzusehen war, dass sein Vorgänger in Rente gehen würde, wurde er gefragt, ob er nicht die Position des technischen Geschäftsführers übernehmen würde. Da brauchte er nicht lange zu überlegen: „Ich habe natürlich gesagt, ja, mach‘ ich.“ Für ihn kam das Angebot sehr überraschend, und die Anfangszeit war sehr ungewohnt. „Wieder einmal hat sich eine Chance ergeben und ich bin in die Aufgabe reingewachsen – wie so oft in meinem Leben“, erzählt er lachend.
Ob es der gemeinsame Sport in der Freizeit oder ein Cocktailabend ist – viele Mitarbeitende sind untereinander gut befreundet und gehen auch außerhalb der Arbeitszeit auf Unternehmungen. Martin Watzke betont die flachen Hierarchien im Unternehmen, die er toll und gut findet. „Auf Augenhöhe zu diskutieren, kann für das Unternehmen sehr förderlich sein“, fügt er hinzu.
Sport und Musik als Ausgleich
Einen Ausgleich zu seiner sehr kopflastigen Tätigkeit findet er im Langstreckenlauf. An erster Stelle steht für ihn privat seine Familie. Mit seiner Frau und seinen vier Kindern (im Alter von 11 bis 19 Jahren) versucht er die wenige Freizeit, die ihm bleibt, optimal zu nutzen. „Sport ist das, was ich brauche, um meinen Kopf frei zu bekommen“, betont er. Er fügt hinzu, dass er auf jeder Geschäftsreise seine Laufschuhe dabei hätte. Waren es am Anfang noch etwa 5 km, hat er sich immer neue Ziele gesetzt – erst ein Halb-Marathon, dann ein Marathon und schließlich Ultramarathons.
Seine zweite große Leidenschaft ist Konzerte von Punk-Bands zu besuchen. Eine Leidenschaft, die er mit seiner Frau teilt. „Wir gehen bestimmt 20-mal im Jahr auf Konzerte“, gibt er zu. Meist sind es kleine Veranstaltungen, darunter auch 1-tägige Festivals in der näheren Umgebung. „Wir warten immer, bis die Bands zu uns kommen“, sagt er lachend. Seine zwei Jüngsten sind dann meist mit von der Partie. „Bei Veranstaltungen mit 200 bis 600 Leuten fühle ich mich am wohlsten“, gibt er zu. Eine Ausnahme hatte er für Metallica gemacht, deren Konzert er letztes Jahr im Mai im Hamburger Volksparkstadion besucht hat: „Eigentlich höre ich gar kein Metal, aber die habe ich als Jugendlicher schon gehört und da konnte ich nicht nein sagen.“
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