Ein Abschied für immer: PFAS-freie Produkte für die Lackwelt

Aktuell wird viel über die Verwendung PFAS-haltiger Rohstoffe in Lacksystemen und deren mögliche Alternativen diskutiert. Die Firma Byk hat nun eine Entscheidung getroffen: keine PFAS-haltigen Materialien in ihrem Produktportfolio mehr bis Ende 2025. Wir haben mit Dr. Stefan Mößmer, Geschäftsführer Byk Marketing & Commercial, gesprochen. Interview von Dr. Katrin Vogt.

Dr. Stefan Mößmer, Geschäftsführer Byk Marketing & Commercial Quelle: Byk

Mit der Umstellung auf ein PFAS-freies Produktportfolio bis Ende 2025 gehen Sie einen großen Schritt. Was waren Ihre Gründe komplett auf PFAS zu verzichten?

Dr. Stefan Mößmer: Dies zahlt auf unsere übergeordnete Nachhaltigkeitsstrategie ein, schädliche Chemikalien pro-aktiv durch umweltfreundlichere und im Idealfall erneuerbare Produkttechnologien zu ersetzen. Wir bei Byk sind uns unserer Verpflichtung bewusst, für die Zukunft einen großen Teil unserer Neuentwicklungen mit nachhaltigen Additiven anzubieten. Mit einem klaren Schnitt, den wir transparent und frühzeitig kommunizieren, zeigen wir nicht nur, dass wir innovationsführend sind, sondern möchten unseren Kunden rechtzeitig den Ausstieg aus PFAS-haltigen Produkten leicht machen, indem wir differenzierte Alternativen anbieten und bei der Formulierung neue, nachhaltige und umweltgerechtere Wege aufzeigen.

Die Anforderungen an alternative Materialien sind hoch. Was sind Ihre derzeitigen Herausforderungen bei der Entwicklung dieser Alternativen?

Mößmer: Unsere breite Technologieplattform in unserem Forschungs- & Entwicklungsbereich erlaubt es uns, mit alternativen, fluorfreien Bausteinen umweltgerechtere Additive zu entwickeln und unseren Kunden anzubieten, die ein ähnliches, und in vielen Anwendungen gleiches Wirkungsspektrum erzielen. Unsere End Use-Kolleginnen und -Kollegen arbeiten eng mit unseren Kunden an PFAS-freien, zukunftsorientierten Formulierungen zusammen. Es kommt uns zugute, dass Byk früh erhebliche Forschungsanstrengungen priorisierte, um per- und polyfluorierte alkylhaltige Produkte durch umweltverträglichere Alternativen zu ersetzen.

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Wie schätzen Sie die Zukunft der PFAS-Materialien ein? Kann die Lackbranche in naher Zukunft komplett auf PFAS verzichten? 

Mößmer: Ich glaube, dass die Lackwelt in nicht allzu ferner Zukunft komplett auf PFAS freie Materialien umstellen wird. Wir von Byk begleiten diesen Prozess aktiv und unterstützen bei der Umstellung auf alternative, effektive und somit auf nachaltige(re) Produktlösungen. Unsere Partner partizipieren – wie bei vielen Entwicklungen und Trends – durch eine frühzeitige Umstellung ihrer Formulierung. Zudem sind angepasste PFAS-freie Produkte und teilweise Neuentwicklungen nicht nur ökologischer, sondern auch wirkungsvollere Alternativen.

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