VOC-Analyse in Autowerkstatt-Lacken: Mitarbeitendengesundheit im Fokus
Forschende fanden heraus, dass die identifizierten flüchtigen organischen Verbindungen, die von den Beschichtungen in einer Autowerkstatt-Pinsellinie emittiert werden, potenziell toxisch für die Mitarbeitenden der Lackierlinie sein können.
Die Forschung beweist, dass die Identifizierung der flüchtigen organischen Verbindungen, die von den Beschichtungen in einer Autowerkstatt-Pinsellinie emittiert werden, ein wichtiger Schritt zur Bewertung der Arbeitsbedingungen in der Lackierlinie darstellt und mögliche Folgen für die Gesundheit der Mitarbeitenen theoretisch diskutiert werden sollten. Weitere Studien seien jedoch erforderlich, um Luftproben der Fabrik zu untersuchen und die tatsächlichen Auswirkungen auf die Mitarbeitenden zu bewerten.
Einer der Hauptgründe für die Verschlechterung der Arbeitsbedingungen sei laut der Forschung die mangelnde Luftqualität. Es ist bekannt, dass Luftverunreinigungen in Innenräumen eine Gefahr sowohl für den menschlichen Organismus als auch für die Umwelt darstellen, was eine Herausforderung für Arbeitgeber und Großindustrie ist. Eine Lackierstraße in einer Autofabrik ist ein offensichtliches Beispiel für einen Arbeitsplatz, an dem sich die Arbeitgeber besonders um die Gesundheit der Mitarbeiter kümmern müssen. Da die Beschichtungen die Hauptquelle für die Emission von flüchtigen organischen Verbindungen (VOC) sind, wurden in dieser Arbeit die Analyten untersucht, die von vier Grundierungen, 17 Basisbeschichtungen und einem Lack emittiert werden, die in einer Autofabrik einer weltbekannten Automarke verwendet werden, und zwar mit Hilfe der Gaschromatographie-Ionenmobilitätsspektrometrie (GC-IMS), um alle in der Beschichtung enthaltenen VOC zu identifizieren, die in die Innenraumluft emittiert werden können.
Veranstaltungstipp: Funktionelle Beschichtungen
Beschichtungen sollen inzwischen nicht mehr nur gut aussehen und vor Korrosion schützen. So gut und wichtig beide Eigenschaften sind, viele Kund:innen wollen mehr. Viele dieser Anforderungen lassen sich mit dem Begriff „Funktionale Beschichtungen“ beschreiben. Beliebte Schlagwörter, die hier oft fallen, sind anti-Eis, anti-Graffiti, Selbstheilung oder die oft genannte Haifischhaut. Manche dieser Eigenschaften sind inzwischen gut erforscht und am Markt etabliert, andere haben noch praktische Hürden zu überwinden. Welche funktionellen Beschichtungen zu welcher dieser Kategorien gehören, vermittelt Ihnen das FARBE UND LACK // Seminar „Funktionelle Beschichtungen“ am 26.11.2024 in Essen. Es bleibt kein Geheimnis, welche Mechanismen hinter den verschiedenen modernen Funktionalitäten stecken und welche Rolle die Nanotechnologie spielt. Wenn Sie Ihren Kund:innen Beschichtungen mit dem gewissen Extra liefern wollen, sollten Sie dieses Seminar besuchen.
Die Variabilität der gesammelten Daten wurde bewertet, und die Wiederholbarkeit der Ergebnisse bewies die Eignung von GC-IMS für diese Art von Studie. Unter den Grundierungen, Druckfarben und Lacken wurden 45 VOCs mit Hilfe einer exklusiv entwickelten Datenbank von Verbindungen genau identifiziert. Das Vorhandensein der identifizierten Analyten in der Zusammensetzung der Beschichtungen steht für die Möglichkeit, dass sie in die Innenraumluft der Fabrik emittiert werden, und bedeutet folglich ihre mögliche Toxizität für die Mitarbeitenden der Lackieranlage. Diese Ergebnisse stellen einen Fortschritt in der Bewertung der Arbeitsbedingungen an der Lackierstraße dar, so dass mögliche Folgen für die Gesundheit der Mitarbeitenden theoretisch diskutiert werden können. Dennoch zielen weitere Studien darauf ab, Luftproben der Fabrik zu untersuchen und die Arbeitsbedingungen und die tatsächlichen Folgen für die Mitarbeitenden zu bewerten, die noch entwickelt werden müssen.
Diese Forschung ist im Journal of Coatings Technology and Research, Band 21, 2024 erschienen.