Evonik stellt Verwaltung neu auf: 2000 Stellen werden gestrichen

Evonik strukturiert seine Verwaltung um und streicht weltweit bis zu 2000 Stellen, wovon etwa 1500 in Deutschland betroffen sind, um die Kosten zu senken und rechnet trotz eines schwierigen Vorjahres mit einer moderaten Erholung, während der Umsatzrückgang und Wertminderungen zu einem Nettoverlust führten.

Chemiekonzern Evonik erholt sich. Quelle: Evonik

Der Chemiekonzern Evonik streicht im Zuge eines großangelegten Verwaltungsumbaus viele Stellen. „Weltweit sollen bis zu 2000 Stellen entfallen, davon überproportional viele Führungspositionen“, teilte der Konzern am Montag mit. In Deutschland seien davon rund 1500 Stellen betroffen. Insgesamt beschäftigt der Konzern 33.000 Mitarbeitende. Die jährlichen Kosten sollen nach Abschluss des Programms 2026 um rund 400 Millionen Euro niedriger liegen als bisher. Erste Auswirkungen werde es bereits 2024 geben.

Evonik hatte im September angekündigt, die Verwaltung auf Basis eines zu erarbeitenden Modells spürbar straffen zu wollen. „Die erste Phase ist jetzt abgeschlossen“, hieß es am Montag. Die Zahl der Hierarchieebenen unterhalb des Vorstands werde auf maximal sechs verringert. Prüf- und Freigabeverfahren sollen erheblich beschleunigt werden.

Evonik geht vorsichtig ins neue Jahr

Evonik rechnet nach einem schwierigen Jahr 2023 mit keiner schnellen Erholung. „Wir dürfen uns auch bei leichten Erholungssignalen nichts vormachen: Was wir derzeit erleben, ist keine konjunkturelle Schwankung, sondern eine massive, konsequente Veränderung unseres wirtschaftlichen Umfelds“, sagte Konzernchef Christian Kullmann am Montag. Bei einem erwarteten Umsatz von 15 Milliarden bis 17 Milliarden Euro peilt er einen um Sondereffekte bereinigten Gewinn vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) von 1,7 Milliarden bis 2,0 Milliarden Euro an. Das wäre zumindest eine leichte Verbesserung des operativen Gewinns.

Im vergangenen Jahr musste Evonik bei einem Umsatzrückgang um 17 Prozent auf knapp 15,3 Milliarden Euro einen Rutsch des operativen Ergebnisses um ein Drittel auf 1,66 Milliarden Euro hinnehmen. Unter dem Strich steht ein Verlust von 465 Millionen Euro – nach einem Überschuss von 540 Millionen im Jahr zuvor. Das Minus resultiert auch aus Wertminderungen für Geschäftsteile.

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