Henkel und Covestro kooperieren für Nachhaltigkeit von Klebstoffen für Holzbauteile
Die deutschen Chemieunternehmen Henkel und Covestro bündeln ihre Kräfte, um die Nachhaltigkeit von Klebstoffen im tragenden Holzbau zu fördern. Solche Elemente, wie Brettsperrholz oder Brettschichtholz finden sich in einer Vielzahl von Innen- und Außenanwendungen von Gebäuden, von Treppen über Fassaden bis hin zu tragenden Bauteilen. Zu diesem Zweck stellt Covestro Henkel Polyurethan-basierte Werkstoffe zur Verfügung. Diese basieren auf bio-attribuierten Rohstoffen, die mithilfe von Massenbilanzierung zugewiesen werden. Henkel nutzt diese dann für Hochleistungsklebstofflösungen.
„Kooperationen entlang der Wertschöpfungskette mit gleichgesinnten Partnern sind der Schlüssel, um eine zirkuläre und klimaneutrale Welt zu ermöglichen. Materialien spielen dabei eine wichtige Rolle – zum Beispiel wenn es darum geht, den CO2-Fußabdruck von Gebäuden zu reduzieren“, sagt Dr. Thomas Roemer, Leiter der Geschäftseinheit Coatings and Adhesives bei Covestro.
Materialien sind wichtig für Nachhaltigkeit
Klebstoffe tragen ihren Teil zur Verwendung von Holz im Bausektor bei – und machen Gebäude nachhaltiger. Da es sich bei Holz um ein natürliches Material handelt, unterliegen seine Eigenschaften ebenso natürlich größeren Schwankungen als die meisten synthetisch hergestellten Materialien. Es ist zum Beispiel anfällig für Verformungen, was Ästhetik und Funktionalität und somit den Einsatz in tragenden oder anderen anspruchsvollen Anwendungen beeinträchtigt. Gelöst wird das durch Technologien und Verfahren zur Verklebung verschiedener Holzschichten, wie Kreuzlaminierung oder Keilzinkung, bei denen Polyurethan-Klebstoffe zum Einsatz kommen. Dadurch ist es möglich, Holzplatten herzustellen, die ihre Festigkeit, Form und Funktionalität im Laufe der Zeit beibehalten. Durch den verstärkten Einsatz alternativer Rohstoffe kann die Klimabilanz dieser Materialien daher weiter verbessert werden.
„Dies ist ein weiterer Schritt in Richtung einer immer nachhaltigeren und zirkuläreren Zukunft. Dank unserer Zusammenarbeit mit Covestro sind wir in der Lage, zwei unserer meistverkauften Polyurethan-Klebstoffe mithilfe alternativer Rohstoffe herzustellen und anzubieten. Darüber hinaus und durch die Anwendung des Massenbilanzansatzes bleiben die Eigenschaften und Zertifizierungen zur Tragfähigkeit der Klebstoffe erhalten“, sagt Dr. Claudia Meckel, Leiterin der Produktentwicklung des Geschäftbereiches Engineered Wood bei Henkel.
Laut Covestro sei die Verbreiterung der Rohstoffbasis mit biobasierten oder recycelten Lösungen ein wichtiger Teil dieses Bestrebens. Da alternative Rohstoffe im chemischen Fertigungsprozess an verschiedenen Stellen mit konventionellen Rohmaterialien vermengt werden und eine klare Zuordnung zu einzelnen Produkten dann nur noch schwer möglich ist, wird der verwendete alternative Rohstoff den Endprodukten mithilfe des Massenbilanzansatzes zugeordnet. Dabei handelt es sich um eine Methode, die es ermöglicht, traditionelle und alternative Rohstoffe während der Produktion zu mischen, sie jedoch buchhalterisch über alle Verarbeitungsschritte zu dokumentieren und so Produkten zuzuweisen. Die Richtigkeit und Konformität dieses Ansatzes wird extern durch den international anerkannten ISCC PLUS-Standard zertifiziert. Für den Holzklebstoff sind alle beteiligten Standorte und Partner von Henkel und Covestro nach diesem Standard zertifiziert.