Zurück in die Straße: Aus (Asph)alt mach neu

Empa-Forscher Martins Zaumanis hat sich zum Ziel gesetzt, die Recycling-Anteile im Asphalt zu erhöhen – mit angepassten Herstellungsmethoden und einfachen Anleitungen.

Teststrecke auf dem Lukmanierpass: Straßen in Höhenlagen sind besonders anfällig auf Risse. Bildquelle: Empa.

Wenn in der Schweiz Straßen ausgebessert, geflickt und erneuert werden, wird ein Teil des alten Asphalts rezykliert, rund 750.000 Tonnen allerdings landen jährlich auf den Deponien und türmen sich dort zu immer höheren, schwarzen Bergen. Grundsätzlich sollen diese Asphaltberge zurück ins Schweizer Straßennetz. Doch die Schweiz ist derart gut erschlossen, dass kaum noch neue Straßen gebaut werden.

Umso wichtiger ist es also, dass dort, wo ausgebessert, geflickt und erneuert wird, der Anteil an Recycling-Asphalt möglichst hoch ist. „Dazu braucht es aber ein besseres Verständnis vom Zusammenspiel von Ausbauasphalt und neuem Material, angepasste Produktionsprozesse und – vor allem – praxisnahe Anleitungen und Instrumente für die Industrie“, sagt Empa-Forscher Martins Zaumanis. Genau diese Ziele setzte sich ein aktuelles Forschungsprojekt.

RAP-Gehalt ohne Leistungseinbußen

Die Produktion von Asphalt mit Ausbauasphalt (RAP – „Re­claimed Asphalt Pavement“) ist aufgrund dieser Vielzahl an unterschiedlichen Materialien und Stoffen, die miteinander vermischt werden, deutlich komplexer als die Herstellung von neuem Asphalt. Aus diesem Grund ist im Rahmen des Projekts auf zwei Strassenabschnitten „HighRAP-Asphalt“ eingebaut worden – einerseits auf der vielbefahrenen Aathalstraße in Uster und andererseits auf der Lukmanierpassstraße, wo aufgrund der Höhenlage wieder deutlich andere Anforderungen an den Strassenbelag gelten.

In Uster konnten in der Deckschicht problemlos 30 % RAP-Gehalt ohne Leistungseinbussen eingebracht werden. Im Gegensatz zur Straße in Uster ist die Strecke über den Lukmanierpass zwar nicht starkem Verkehr ausgesetzt, dafür umso raueren klimatischen Bedingungen. „In dieser Höhenlage von 1900 Metern können die starken Temperaturschwankungen Risse im Strassenbelag bewirken“, so Zaumanis. Dass aber auch ein Asphalt mit hohem RAP-Gehalt diesen Bedingungen trotzen kann, zeigte er in seinem Projekt. Eingebaut wurde ein Asphalt mit 85 % RAP-Gehalt in der Fundationsschicht und ein Asphalt mit 70 % RAP-Gehalt in den darüber liegenden Trag- und Binderschichten: ohne Probleme!

Weitere Informationen finden Sie auf der Empa-Website.

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