Erste vollautomatische Lackfabrik für biobasierte UV Lacke

Der italienische Holzlackhersteller IVM Chemicals präsentierte kürzlich die Ergebnisse des von der EU geförderten Life-Bio-Lack-Projekts. Das Unternehmen betreibt nun die erste vollautomatische Lackfabrik für Holzlacke mit einem hohem Anteil an biobasierten Kohlenstoff.

bio-based coating plant
Die vollautomatische Lackfabrik produziert biobasierte Holzlacke und reduziert an möglichst vielen Stellen die Umweltauswirkungen. Bild: IVM Chemicals

IVM zeigte in einer Projektpräsentation die Möglichkeiten der neu errichteten Lackfabrik in Norditalien. Die Pilotanlage hat eine Anfangskapazität von 2000 Tonnen pro Jahr, eine mögliche Erweiterung der Anlage in der Zukunft ist jedoch bereits berücksichtigt.

Wie Marcello Vitale, Projektleiter des LIFE BioPain-Projektst, erklärte, adressiert die Anlage gleich eine ganze Reihe an Bereichen der Lackproduktion, um die Umweltauswirkungen zu reduzieren. Zunächst verwendet die Anlage biobasierte Rohstoffe und produziert Lacke und Beschichtungen mit sehr hohen Anteilen an biobasiertem Kohlenstoff bis hin zu 100 % biobasierten Farben und Lacken.

Keinerlei VOC-Emissionen

Als zweiter Schritt ist die Anlage so konzipiert, dass bei der Produktion möglichst wenig Energie verbraucht wird. Außerdem ist die Fabrik voll automatisiert und wird in einem geschlossenen Kreislauf gefahren, um die vollständige Vermeidung von Produktionsausschüssen und eine vollständige Vermeidung von VOC-Emissionen während der Produktion zu gewährleisten.

Auch im dritten Schritt, der Anwendung, spielt die Energie eine wichtige Rolle. Um den Bedarf gering zu halten, produziert die Biopaint-Anlage nur 100 % UV-härtbare Produkte.

In einer zweiten Präsentation erläuterte Kiril Maister von Green Delta im Detail, wie die Umweltauswirkungen der Anlage berechnet wurden. Neben der Abfallreduzierung (-80 %) und dem Energieverbrauch (-30 %) war der Einfluss der Rohstoffe ein Schwerpunkt seiner Präsentation. Wie er erklärte, spielt die Herkunft der biobasierten Rohstoffe eine große Rolle. Ein häufig verwendeter Bio-Rohstoff ist beispielsweise Itaconsäure, die aus Mais- oder Reisnebenprodukten gewonnen werden kann. Wie er zeigte, hat reisbasierte Itaconsäure eine viel geringere Umweltbelastung als die maisbasierte.


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