Kaffee gegen Biofouling im marinen Bereich

Das marine Biofouling ist ein großes Problem in der Schifffahrtsindustrie. Herkömmliche Antifouling-Beschichtungen wurden aufgrund ihrer Toxizität für Nichtzielorganismen weltweit verboten.  In einer neuen Studie wurden zwei Kaffee/PDMS-Verbundbeschichtungen mit 5 bzw. 10 % Kaffeeanteil hergestellt, während als Kontrolle unbehandeltes PDMS gewählt wurde. Im Frühstadium des Biofoulings ist die Ansiedlung von Mikroalgen und Bakterien entscheidend für die Biofilmbildung; daher wurden Chlorella und das Bakterium Paracoccus pantotrophus (P. pantotrophus) als Bewuchsmodelle für die Antifouling-Tests verwendet.

Gute Wahl zur Verhinderung von marinem Biofouling

Im Antialgentest zeigten beide Kaffee/PDMS-Beschichtungen eine ausgezeichnete Antialgentauglichkeit, während das ursprüngliche PDMS mit vielen Algenzellen bedeckt war. Im antibakteriellen Test zeigten beide Kaffeebeschichtungen ein besseres Antifouling-Verhalten als das ursprüngliche PDMS, wobei die 10%ige Kaffeebeschichtung das beste Antifouling-Verhalten zeigte. Eine weitere Studie ergab, dass der Kaffee das Wachstum von P. pantotrophus in der flüssigen Umgebung hemmen konnte. Die Immersions- und antibakteriellen Tests lassen den Schluss zu, dass die Kaffeebeschichtungen Kaffee an die Umgebung abgeben, um Biofouling zu verhindern. Den Forschern zufolge ist die 10-prozentige Kaffee/PDMS-Beschichtung eine gute Wahl zur Verhinderung von Biofouling im Meer, allerdings könnte das Auslaugen des Kaffees ein Hindernis für den langfristigen Einsatz darstellen.

Die Studie wurde im Journal of Coatings Technology and Research, Band 20, Ausgabe 3, Mai 2023, veröffentlicht.

Konferenztipp

Biobasierte Systeme stehen auch im Mittelpunkt der European Coatings Conference Bio-based and Water-based Coatings am 14. und 15. November in Berlin. Auf der Konferenz erfahren Sie mehr über die neuesten Entwicklungen bei biobasierten und wasserbasierten Lacken.