Identifizierung von BADGE-Derivaten in Getränkedosen
Organische Beschichtungen werden auf die Innenflächen von Dosen aufgebracht, die mit Lebensmitteln und Getränken in Berührung kommen sollen. Im Allgemeinen handelt es sich bei Polymerbeschichtungen um komplexe Formulierungen, die verschiedene Komponenten wie Harze, Vernetzungsmittel, Katalysatoren, Feuchthaltemittel usw. enthalten können. Die am häufigsten verwendete Art von Polymerbeschichtung ist Epoxid, das durch die Kondensation von Epichlorhydrin und Bisphenol A gewonnen wird, wodurch Bisphenol-A-diglycidylether (BADGE) entsteht. Das fertige Material kann Ausgangsstoffe wie Monomere und Zusatzstoffe enthalten, aber auch unbeabsichtigt zugesetzte Stoffe, die potenziell aus dem Lebensmittelkontaktmaterial in das Lebensmittel übergehen können.
Mehrere BADGE-Derivate konnten versuchsweise identifiziert werden
In der vorliegenden Studie wurde eine Getränkedose als Modellprobe bewertet. Zunächst wurde die innere Oberfläche mit Hilfe eines Infrarotspektrometers mit abgeschwächter Totalreflexion als Beschichtung auf Epoxidbasis identifiziert. Im zweiten Teil der Arbeit wurde ein Acetonitril-Extrakt der Dosenprobe gewonnen, um mögliche BADGE-Derivate durch ein nicht zielgerichtetes Screening mittels Flüssigchromatographie gekoppelt mit Tandem-Massenspektrometrie im positiven und negativen chemischen Ionisierungsmodus bei Atmosphärendruck versuchsweise zu identifizieren. Mehrere BADGE-Derivate konnten versuchsweise identifiziert werden, indem ihre charakteristischen m/z-Werte mit einer selbstentwickelten Datenbank verglichen wurden, die mögliche Ausgangsstoffe für Epoxidharze berücksichtigt.
Die Studie wurde im Journal of Coatings Technology and Research, Band 19, November 2022, veröffentlicht.