Deutsche Bauchemie: Ukraine-Folgen und EU-Themen prägen Arbeit der neuen Verbandsspitze

Im Vorstand und in der Geschäftsführung der Deutschen Bauchemie gab es personelle Änderungen. Die großen Themen des Verbands sind derzeit die Folgen des Kriegs in Osteuropa und EU-Angelegenheiten.

Ein Bild von Andreas Collignon bei der Jahrestagung der Deutschen Bauchemie.
Andreas Collignon: "Jedes aktuelle Ereignis im Zusammenhang mit dem Ukraine-Krieg kann sehr schnell unabsehbare Folgen haben."  Bldquelle: Deutsche Bauchemie.

Nach Königswinter im Herbst vergangenen Jahres konnte die Deutsche Bauchemie ihre 74. Jahrestagung wieder zum regulären Termin im Juni durchführen. Rund 100 Teilnehmende waren dazu nach Bremerhaven gekommen.

Durch das Ausscheiden des bisherigen Vorstandsvorsitzenden war diese Position neu zu besetzen. In einer hierzu eigens angesetzten Sitzung wählte das Gremium Andreas Collignon (Wacker Chemie AG) zum neuen Vorsitzenden. Das Amt als zweiter stellvertretender Vorsitzender übernahm Dirk Sieverding (Remmers GmbH), erster Stellvertreter bleibt wie bisher Joachim Straub (Sika Deutschland GmbH). Neu in den Vorstand gewählt wurde Dr. Jörg Leuninger (DAW SE). Das Ende einer Ära verkündete Andreas Collignon in seiner Rede: Norbert Schröter, seit mehr als 32 Jahren Hauptgeschäftsführer der Deutschen Bauchemie, wechselt Ende dieses Jahres in den Ruhestand. Neue Hauptgeschäftsführerin ist seit 1. Juli 2022 Ina Hundhausen.

Ukrainekrieg und die Folgen belasten die Branche

Im Mittelpunkt der Rede von Andreas Collignon hatte zuvor die schwierige Branchensituation vor dem Hintergrund des Ukraine-Krieges, der explodierenden Energiepreise, der Rohstoff- und Materialknappheit und der Probleme im internationalen Fracht- und Logistikmanagement gestanden.

„Als deutsche bauchemische Industrie müssen wir uns diesen Herausforderungen stellen. Die substanziellen Voraussetzungen in unseren Mitgliedsunternehmen sind gut, die Auftragslage immer noch zufriedenstellend. Prognosen über die nähere Zukunft aber bleiben letztlich spekulativ, jedes aktuelle Ereignis im Zusammenhang mit dem Ukraine-Krieg kann sehr schnell unabsehbare Folgen haben“, so der Vorstandsvorsitzende. Der VCI als Dachverband und die Deutsche Bauchemie leisteten Unterstützung auf verschiedensten Ebenen, damit die Branche weiterhin stabil durch die Krise komme.

Großprojekte der EU-Kommission prägen die Verbandsarbeit

Schwerpunkte der künftigen Verbandsarbeit kommen aus Brüssel, darunter das Thema „Green Deal“ der EU-Kommission. Die Deutsche Bauchemie hat hierzu ein Projekt aufgesetzt und budgetiert, um mit eigenen „Success-Stories“ den von der Europäischen Kommission initiierten Übergang zu einem resilienten, grüneren und digitalen Bausektor zu unterstützen.

Die Revision der REACH-Verordnung und die geplante Überarbeitung der Bauprodukteverordnung beschäftigen die Verbandsgremien schon jetzt intensiv und das wird für die nächste Zeit auch so bleiben. Übergeordnetes strategisches Ziel der Deutschen Bauchemie ist dabei, die laufenden Prozesse in Brüssel kritisch, konstruktiv und im Sinne der Mitgliedsunternehmen zu begleiten und Impulse zu geben.

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