Biobasierte Beschichtungssysteme als Ersatz für rohölbasierte Produkte

Im Institut für Holztechnologie Dresden (IHD) wird an der Entwicklung biobasierter NIPU (Non-Isocyanate Polyurethanes)-Bindemittel sowie daraus herstellbarer Lacke und Öle für die Beschichtung von Holz geforscht.

Um einen robusten, superhydrophoben Schutz für Holz zu erhalten, wurden verschiedene Ansätze, basierend auf der Materialzusammensetzung und der Substratvorbereitung, getestet und optimiert. Zu diesem Zweck wurden fluorfreie Dodecyl-terminierte Siliziumdioxid-Nanopartikel (DDT-SiO2), die keine Anzeichen von Aggregation aufweisen, in zwei verschiedene Beschichtungen auf Epoxidharz- oder PDMS-Basis eingebracht.
Wirksamkeit nachgewiesen: Nachhaltig superhydrophobes und selbstreinigendes Holz durch Wachs in Epoxy/PDMS-Nanokompositbeschichtungen Bildquelle: TwilightArtPictures - stock.adobe.com (Symbolbild).

Beschichtungssysteme auf Basis nachwachsender Rohstoffe sind nach wie vor ein Nischenprodukt. Aufbauend auf schon vorhandenen Forschungsergebnissen im Bereich isocyanatfreier Polyurethane (NIPU) aus nachwachsenden Rohstoffen sollen in einem neuen Forschungsprojekt Voraussetzungen geschaffen werden, die biobasierte Polyhydroxyurethan-Bindemittel (PHU) gegenüber herkömmlichen Polyurethanen (PU) wettbewerbsfähig zu machen. Hierbei liegt der Fokus auf Bindemitteln für Farben und Lacke. Diese Bindemittel werden in Kooperation mit Beschichtungsmittelherstellern eingesetzt, um sowohl schichtbildende Lacke als auch nicht-schichtbildende Öle für Holz herzustellen. Die Formulierungen werden unter Applikationsbedingungen charakterisiert, um Vorzugsvarianten für ein Up-Scaling im technischen Maßstab zu entwickeln.

Nachhaltigen Ersatz rohölbasierter Polyurethanchemie

Die Wissenschaftler des IHD erwarten, dass NIPU-basierte Beschichtungen die Eigenschaften der etablierten Systeme im Bereich der chemischen Beständigkeit und Porosität der Oberfläche sogar übertreffen können. Im Verlaufe des Projektes werden allgemeine Erkenntnisse (Formulierung/Rezeptur) sowie Know-how für die industrielle Synthese/Applikation entwickelt, die sich auch auf andere Polyurethan-Produkte übertragen lassen (z. B. Klebstoffe, Schaumstoffe, Kunstleder, etc.). Langfristig sollen die Ergebnisse des Forschungsprojektes einen Beitrag zum nachhaltigen Ersatz rohölbasierter Polyurethanchemie leisten.

Weitere Informationen finden Sie auf der Website des IHD.

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