CEPE und VdL monieren bedrohte Verfügbarkeit von Konservierungsmitteln

Die europäische Farbenindustrie zeigt sich zunehmend besorgt, dass die derzeitigen EU-Verordnungen und Überprüfungsverfahren dazu führen, dass immer mehr Konservierungsmittel aus dem Verkehr gezogen werden und keine neuen Produkte an deren Stelle zugelassen werden.

Mehrere Dosen Lack unterschiedlicher Farbe mit araufliegenden Pinseln.
Promain ist Großbritanniens größter Vertreiber von Industrielacken und Oberflächenbeschichtungen.  SebastianDuda - Fotolia.com (Symbolbild).

Wie CEPE und VdL in einer gemeinsamen Mitteilung unterstreichen, sind Konservierungsmittel wichtig, um die Nutzungsdauer von Produkten wie Farben, Lacke und Druckfarben zu verlängern, die auf Wasserbasis hergestellt werden. Ohne Konservierungsmittel finden Mikroorganismen in Gegenwart von Wasser gute Wachstumsbedingungen, wodurch Farben und Lack bereits im Gebinde verderben oder die fertig beschichtete Oberfläche beschädigt wird. Dies führe dazu, dass mehr Produkte entsorgt und häufiger nachgestrichen werden müssen. Dies stehe im direkten Widerspruch zu den grünen und kreislauforientierten Zielen der EU.

Christel Davidson, Geschäftsführerin des Europäischen Verbands der Lack-, Druckfarben- und Künstlerfarbenindustrie CEPE: „Die derzeitigen Vorschriften haben ein langwierigesund kostspieliges System geschaffen, bei dem die Hersteller von Konservierungsmitteln nur selten neue Stoffe auf den Markt bringen. Darüber hinaus führt ein neues Überprüfungsprogramm zu einer Verringerung der Zahl der vorhandenen Konservierungsmittel. Die Situation erreicht jetzt einen Wendepunkt“.

Vorfestlegungen vermeiden

CEPE und VdL fordern die Regulierungsbehörden auf, die Anforderungen der Biozidproduktverordnung (BPR) zu ändern, welche die Zulassung und Verwendung von Konservierungsmitteln regelt. Als erster und unmittelbarer Schritt sollten Vorfestlegungen auf Ebene der Wirkstoffgenehmigung vermieden werden und stattdessen eine Risikobewertung in der Phase der Produktzulassung stattfinden. Dies solle insgesamt zu einem ganzheitlicheren Ansatz bei der Folgenabschätzung führen, zu einem besseren Entscheidungsprozess beitragen und De-facto-Verbote vermeiden.

„Die derzeitigen Verordnungen sind einfach nicht zweckdienlich, und es besteht die reale Gefahr, dass für wichtige Produkte wie Farben, Lack- und Druckfarben und Künstlerfarben keine Konservierungsmittel mehr zur Verfügung stehen“, so Davidson. „Berichte haben bereits gezeigt, dass die Biozidproduktverordnung dringend überarbeitet werden muss. Wir müssen jetzt handeln, um sicherzustellen, dass die Hersteller bestehende Konservierungsmittel liefern können. Nur so sind unsere Mitglieder in der Lage, weiterhin ordnungsgemäß konservierte Farben und Druckfarben herzustellen und gleichzeitig die Innovation und Entwicklung neuer Konservierungsmittel für die Zukunft zu fördern.“

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