Antifouling-Wirksamkeit von Beschichtungen ist standortabhängig
Aus ökologischer Sicht besteht die Notwendigkeit, die Menge an Bioziden in chemisch aktiven Antifouling-Beschichtungen (AF) zu reduzieren, da diese Biozide das Meeresleben schwer schädigen können. In einer neuen Studie wurden sechs aktive Moleküle, die als Booster-Biozide bekannt sind, in einer Konzentration von 3 Gew.-% in lösemittel- und wasserbasierten Acrylanstrichen eingesetzt. DCOIT, Dichlofluanid, Zinkpyrithion, Kupferpyrithion, Tralopyril und Zineb wurden allein verwendet und mit einer geringeren Menge an Kupfer(I)oxid und Kupferthiocyanat (10 Gew.-%) als derzeit üblich oder mit Zinkoxidfüllstoffen gemischt. Es wurden Feldtauchversuche im Atlantik (Ste Anne du Portzic) und im Mittelmeer (Toulon) durchgeführt, wobei die physikalisch-chemischen Eigenschaften des Wassers und die Artenvielfalt der Makrofouler unterschiedlich waren.
DCOIT war das leistungsstärkste Booster-Biozid
Mikroskopische Analysen zeigten, dass AF-Beschichtungen die Bakteriendichte bei kurzen Eintauchzeiten in Ste Anne du Portzic unterschiedlich reduzierten. Nach vier/fünf Monaten Immersion zeigten die Ergebnisse, einschließlich multidimensionaler Analysen, erste spezifische Muster in den Makrofouler-Assemblagen je nach Standort. Darüber hinaus wurde die Struktur der Makrofouler-Assemblagen durch das Biozid selbst und durch die Kombination von Biozid und Bindemittel beeinflusst. Wenn sie wirksam sind, scheinen AF-Beschichtungen den Reichtum zu verringern, wobei die Wirkung in Toulon am stärksten ist.
DCOIT war das leistungsfähigste Booster-Biozid, unabhängig von der Immersionsstelle und dem verwendeten Polymerbindemittel. DCOIT erwies sich in Ste Anne du Portzic als wirksam gegen Meeresbakterien und Makrofouler. Die Kombination von Zinkpyrithion mit ZnO-Füllstoffen in einer AF-Farbe auf wässriger Basis zeigte im Mittelmeer nach 16 Monaten Eintauchen die höchste Aktivität.
Die Studie wurde in Progress in Organic Coatings, Volume 164, März 2022, veröffentlicht.