Jahresbilanz: Der Druck steigt

Unter den erschwerten Umständen lief 2021 verhältnismäßig gut für einen Großteil der Branche. Was jedoch Allen Sorge bereitet, ist die prekäre Rohstoffsituation. Ein baldiges Ende oder eine Entspannung erwartet kaum jemand. Die Prognosen bleiben düster.

Der Druck auf die Lackbranche durch die schwierige Rohstoffsituation wächst. Bildquelle: wor_woot – Stock.adobe.com

Rückblickend betrachten die Unternehmerinnen und Unternehmerdas abgelaufene Geschäftsjahr im Großen und Ganzen als zufriedenstellend. Fürdie Januar-Ausgabe befragt die Redaktion der FARBE UND LACK traditionell die Unternehmenaus der DACH-Region und bittet eine Jahresbilanz zu ziehen.

In den Jahren zuvor ergab sich zwar schon immer eingemischtes Bild, aber die Industrielackhersteller zogen größtenteils einpositiveres Fazit im Vergleich zu den Bautenfarbenherstellern. Mit demEinsetzen und der Ausbreitung der Covid-19-Pandemie änderte dies sich nachlängerer Zeit wieder. Auch in 2021 zogen sich die Auswirkungen der Pandemiedurch alle Bereiche. Die positive Grundstimmung bei den Bautenfarbenherstellernist geblieben und die Geschäfte liefen gut – wenn auch nicht vergleichbar mitden Zahlen aus 2020, die als Sonderkonjunktur eingestuft werden können.

Rohstoffpreise und -versorgung als Herausforderung

Was sich bereits aber zum Ende 2020 ankündigte, verstärktesich im letzten Jahr und dauert bis heute an: Lieferkettenprobleme. Hierherrscht absolute Einstimmigkeit bei allen Befragten. Es kommt immer vor, dasseinzelne Rohstoffe nicht verfügbar sind oder nur zu hohen Preisen erhältlichwaren. Die Situation in 2021 ist aber beispiellos. So gut wie alle Rohstoffe,aber auch Produktionsmaterial wie Gebinde, Säcke oder Kartons, waren von einerVerknappung betroffen. Man bekam teilweise schlichtweg einfach nicht, wasbenötigt wurde. Zusätzlich steigerten sich die Preise drastisch. Mehrkosten imhohen zweistelligen Prozentbereich waren nicht unüblich und vermehrt zuverzeichnen. Eine Entspannung ist vorerst nicht in Sicht. Unter 40 % derGeschäftsführerinnen und Geschäftsführer glauben, dass sich die Situation imzweiten Halbjahr 2022 verbessern wird. Der Großteil, mit über 60 %, sieht eineEntspannung erst in 2023 eintreten.

In diesem Jahr beteiligten sich 39 Entscheiderinnen undEntscheider aus der deutschsprachigen Farben- und Lackbranche an unseremJahresrundruf. Ihre Stimmen lesen Sie in der Januarausgabe der FARBE UND LACK.

Um das Sorgenthema Rohstoffpreise und Verfügbarkeiten geht esauch in diesem Gastbeitrag.

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