Gert Ziesemann ist verstorben
Gert Ziesemann war ein neugieriger und wissensdurstiger Mensch. In einem kleinen Dorf in Südniedersachsen aufgewachsen, entwickelte er schon früh Achtung und Respekt vor der Natur. So war er mit neun Jahren der jüngste Imker der Hildesheimer Börde. Er lebte als junger Mann von Renovierungs-Jobs in Hamburg und interessierte sich für Baubiologie. Als der Skandal um die Dünnsäure-Verklappung in der Nordsee, die ein großes Fischsterben auslöste, publik wurde, entschloss er sich, nach Alternativen zu konventionellen Putzen und Farben zu suchen.
Ziesemann studierte alte Lehrbücher des Malerhandwerks, alte Rezepturen von Drogisten und absolvierte die Ausbildung zum Baubiologen. Er probierte die Anleitungen zum Mischen von Farben und Putzen aus und veröffentlichte diese Rezepturen, da er wollte, dass sich alle Menschen ihre Farben selbst anmischen können. Erst als er begriff, dass die meisten Kunden fertige Produkte bevorzugten, gründete er Kreidezeit.
Mit diesem Unternehmen konnte er vieles verwirklichen, was ihm wichtig war: Er entwickelte mit seinen Mitarbeiter*innen funktionierende Anstriche für unterschiedliche Herausforderungen und Untergründe. Seine Kasein-, Kalk- und Lehmfarben werden ohne synthetische Lösungsmittel, Konservierungsstoffe und Kunststoffbindemittel hergestellt.
Gert Ziesemann empfand es als großes Glück, dass seine Töchter Lea Hangkofer und Jule Ziesemann bereits 2019 die Geschäftsführung mit denselben ökologischen Zielen und Werten übernommen haben.