Zweite Haut soll Soldaten vor Kampfstoffen schützen

Wissenschaftler haben eine Schutzschicht entwickelt, die wasser- und luftdurchlässig ist, aber für chemische und biologische Substanzen als Barriere fungiert.

Zweite Haut soll Soldaten vor Kampfstoffen schützen. Quelle: JaQue BuBu/pixelio.de -

Mit der innovativen Technologie sollen militärische Schutzanzüge ausgestattet werden, die Soldaten vor Attacken mit chemischen und biologischen Substanzen zu schützen.

Mangelnde Atmungsaktivität

Bisherige Schutzanzüge haben das Problem, dass sie zwar vor derartigen Angriffen mit Kampfstoffen schützen, aber sehr dickwandig und unkomfortabel zu tragen sind. Zudem weisen sie eine mangelnde Atmungsaktivität auf und können Feuchtigkeit und Schweiß nicht absorbieren. Damit macht das neuartige Material Schluss. Die Forscher gehen davon aus, dass die neue Technologie in spätestens zehn Jahren für den praktischen Einsatz ausgereift ist.

Polymer mit Kohlenstoffnanoröhrchen

Das spezielle Polymer, in das Kohlenstoffnanoröhrchen eingearbeitet sind, ist in der Lage, Luft und Feuchtigkeit widerstandslos passieren zu lassen. Mit weniger als fünf Nanometern sind die Poren klein genug, um gefährlichen Erregern den Zugang zur Haut zu verwehren. Im Fachjournal Advanced Materials beschriebene Experimente zeigen, dass das Material beispielsweise die durch Stechmücken ausgelösten Dengue-Viren zurückhalten konnte, während die Flüssigkeit, in der sich die Erreger befanden, das Polymer ohne Probleme durchdringen konnte. Um auch gesundheitsschädliche Substanzen abzuhalten, statteten die Forscher die Kohlenstoffnanoröhren so aus, dass Chemikalien der Zutritt verwehrt wird.

Abstoßen erwünscht

In einem nächsten Schritt wollen die Wissenschaftler die künstliche Haut dazu bringen, ihre oberste Schicht abzustoßen, wenn sie mit gefährlichen Molekülen kontaminiert ist.

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