Wem gehören die Farben Rot, Gelb und Blau?

Im letzten Jahr standen sich der Sparkassenverband und die Santander-Bank gegenüber und stritten um die Farbe Rot. In weiteren prominenten Fällen ging es um die Farbe Gelb (Langenscheidt-Verlag gegen Rosetta Stone, Hersteller einer Sprachlernsoftware) oder Blau (Beiersdorf gegen Unilever). Aber wie kann man sich etwas schützen lassen, das erst im Kopf eines jeden Menschen entsteht? Wie Rudolf Werner Cramer in seinem Kommentar in der der Dezember-Ausgabe der FARBE UND LACK in 2014 schrieb, gelangen Lichtstrahlen in unser Auge, lösen dort einen optischen Reiz aus, der im Gehirn eine Farbempfindung bewirkt. Draußen vor unseren Augen gibt es keine Farben, nur in unseren Köpfen.

Der Gedanke, den die Unternehmen verfolgen ist zwar nachvollziehbar, aber ich halte es wie Cramer: „Farben sind keine eigenen und eigenständige Leistungen. Sie entstehen im Kopf jedes Einzelnen und sollten deswegen nicht schützenswert sein“. Es zeigt jedoch welchen Stellenwert Farben in unserer Gesellschaft haben und das ist gut so. Ich will lieber weiterhin einfach nur von Rot, Gelb und Blau sprechen und nicht vom Sparkassen-Rot, Langenscheidt-Gelb oder Nivea-Blau.

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