Was macht eigentlich… Dr. Herrmann Fischer?
Dr. Hermann Fischer, Gründer der Auro Pflanzenchemie, hat sich sein Leben lang als Forscher, mittelständischer Unternehmer, Chemiehistoriker, Vortragender, Buchautor und Natur- und Umweltschützer betätigt. „In allen diesen Bereichen arbeite ich nach wie vor sehr engagiert“, betont er. Die aktive Begleitung der Auro AG in Fragen von Forschung, Entwicklung, Strategie und PR sei dabei vorrangig und mache ihm besonders viel Freude – gerade ohne die Zwänge der operativen Verantwortung.
Die Transformation der chemischen Industrie von der fossilen zur biogenen Ära ist eines seiner wichtigsten Lebensthemen. „Da ich bereits mit 21 Jahren mein erstes Unternehmen gegründet habe, kann ich nun seit fast 45 Jahren diesen Weg nicht nur konzeptionell, sondern auch praktisch erproben“, so der Unternehmensgründer.
Auch sein ehrenamtliches Engagement, etwa im Präsidium des Nabu, erfordert viel Zeit und Kraft. Die Beratung weiterer Unternehmen auf dem Weg in eine postfossile Ära der Chemie ist neu hinzugekommen. „Es macht mich glücklich, dass ich auf allen Gebieten etwas in Bewegung setzen kann“, freut sich Fischer.
An einer Schnittstelle zwischen seinen dienstlichen und privaten Interessen befasst sich der 65-Jährige intensiv mit den historischen, ideellen und spirituellen Quellen, die ab den 1970er Jahren die ökologische Bewegung initiiert und inspiriert haben. Wichtig ist ihm auch die Einbeziehung von kulturellen, ästhetischen, sozialen und natürlich ökologischen Dimensionen in das unternehmerische Handeln.
Sein Arbeitspensum ist zwar nicht viel geringer geworden, aber die Termine sind heute weniger fremdbestimmt. Er habe gelernt, auch einmal „Nein“ zu sagen. Bei seinen immer noch vielen Vorträgen wähle er gezielter aus, wann, wo, vor wem und wie er auftrete. Auf mehr Zeit für rein private Interessen arbeitet er noch hin. „Aber ich wohne heute im wunderschönen Oberharz und kann meiner Wanderlust fast ab der Haustür frönen! Auch meine Leidenschaft für alte und neue Bücher kann ich heute weitgehend in der eigenen, umfangreichen Bibliothek ausleben.“
Die recht konservative Lackindustrie hinke bei der Chemiewende immer noch etwas hinterher, sagt Hermann Fischer mit Blick auf den Status Quo der Branche. „Aber mir ist nicht bange darum, dass auch die Farben- und Lackindustrie mehr und mehr den Weg des „Erneuerbaren“ einschlägt. Diese Dynamik, die uns von den fatalen fossilen Grundstoffen zunehmend befreit, ist enorm und die Richtung ist unumkehrbar.“