Votteler Lackfabrik investiert in neue RIM-Hochdruckanlage

Um die Entwicklung von Lacklösungen mit Reaction Injection Moulding (RIM)-Technologie zu forcieren, hat die Votteler Lackfabrik in eine neue Hochdruckanlage investiert.

Die neue RIM-Hochdruckanlage. Quelle: Votteler Lackfabrik -

Mit der Technologie lassen sich Kunststoff- und Compositebauteile während des Spritzgießprozesses im One-Shot-Verfahren beschichten. Sie wird hauptsächlich von der Automobilindustrie für die Herstellung von Interieur- und Exterieur-Serienteilen genutzt.

Technologie wird von Automobilindustrie genutzt

Die neue RIM-Hochdruckanlage dient der schnelleren Entwicklung anwendungsspezifischer, lösemittelfreier „Puriflow“-Lacke auf Polyurethanbasis. Damit stehen zwei Hochdruck- und eine Niederdruckanlage für Versuche zur Verfügung. Ausgestattet ist sie mit einem 1.200 x 1.100 mm großen Werkzeugträger.

Zudosierung von Polyolen

Ein Mischkopf für vier Komponenten ermöglicht es, neben den beiden Lack-Grundbestandteilen – transparentes Polyol und Isocyanat – zwei weitere Komponenten zuzudosieren. So können Oberflächen von spritzgegossenen Bauteilen nicht nur transparent, sondern auch uni und/oder metallic koloriert, als Beschichtung mit Ledernarbung oder Textileffekt hergestellt werden. Mit Polyolen bzw. Polyol-Mischungen lässt sich in einem Arbeitsgang ein Bauteil herstellen, dessen Oberfläche teils hochglänzend und teils mit Soft-Touch, strukturiert oder farbig beschichtet ist. Eine weitere Option ist die Zudosierung von Additiven.

Verarbeitung im freien Verguss

Die RIM-Beschichtungsanlage ist für unterschiedliche Gieß- und Sprühanwendungen ausgelegt. Darüber hinaus kann sie für die Verarbeitung der Lacke im freien Verguss in offene und geschlossene Formen eingesetzt werden. Auf diese Weise lassen sich z. B. Glasscheiben ohne störenden Steg in Schienen integrieren.

Temperaturen bis 120 °C

Ein weiteres Merkmal der Anlage ist, dass Versuche mit Temperaturen bis 120 °C durchgeführt werden können. Einerseits kann dadurch bei der Lackentwicklung mit hochviskosen Materialien gearbeitet werden. Andererseits lassen sich die Grenzen der neu entwickelten Lacke, die in der Serienproduktion üblicherweise bei maximal 90 °C verarbeitet werden, hinsichtlich ihrer Temperaturstabilität austesten.

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