VdL zieht Bilanz: 2019 ein enttäuschendes Geschäftsjahr

Auf der Wirtschaftspressekonferenz teilte der Verband der deutschen Lack- und Druckfarbenindustrie die Zahlen für das abgelaufene Jahr 2019 mit. Der Absatz mit Farben und Lacken sank um 3%, der Umsatz um 1,4%. 2020 verspricht allenfalls Seitwärtsbewegung.

Auf der Wirtschaftspressekonferenz des VdL: der neue Hauptgeschäftsführer Dr. Martin Kanert (links) und Präsident Peter Jansen. Quelle VdL.
Auf der Wirtschaftspressekonferenz des VdL: der neue Hauptgeschäftsführer Dr. Martin Kanert (links) und Präsident Peter Jansen. Quelle VdL. -

Hinter der deutschen Farbenindustrie liegt ein enttäuschendes Geschäftsjahr. Der Präsident des Verbands der deutschen Lack- und Druckfarbenindustrie e.V. Peter Jansen musste auf der Wirtschaftspressekonferenz in Frankfurt/Main negative Zahlen für die rund 200 Mitgliedsunternehmen präsentieren. Die Branche steht unter Druck und folgt damit der gesamtwirtschaftlichen Entwicklung. In der Bilanz für 2019 zeigt sich die große Bandbreite der überwiegend mittelständisch geprägten Farbenindustrie.

Verkaufsmengen: Ergebnisse 2019 und Prognosen für 2020

Bei der verkauften Menge erwartet der VdL für 2019 einen Rückgang um 3% auf 1,625 Mio. Tonnen Lacke und Farben. Dieser Rückgang wird sich voraussichtlich in abgeschwächter Form fortsetzen und in der Prognose für 2020 zu einem Verbrauch von 1,605 Mio. Tonnen (-1,2%) führen. Der Umsatz der in Deutschland verkauften Lacke, Farben und Druckfarben ging 2019 gegenüber dem Vorjahr um 1,4% zurück und betrug gut 5,33 Mrd. EUR. Im laufenden Jahr erwartet der VdL nur einen ganz leichten Anstieg um 0,4% auf knapp 5,35 Mrd. EUR.

Bautenanstrichmittel

Auch wenn das Malerhandwerk ein deutliches Plus verbucht – die Farbenhersteller können diesem Auftragsboom kaum folgen: Bei den Umsätzen im Profibereich inklusive Putze und Spachtel erwartet der VdL für 2019 eine Seitwärtsbewegung bei rückläufigem Volumen. Dabei nehmen die Umsätze der Innenwandfarben, Spachtel und Putze zu, während Fassadenfarben, Lacke und der Bereich Holzschutz einen deutlichen Rücklauf aufweisen.

Farben und Lacke für den Do-it-yourself-Sektor haben in der ersten Jahreshälfte zugelegt. Dieser Zuwachs ging in der 2. Jahreshälfte verloren, so dass am Jahresende ein Rückgang im Volumen von 1% zu Buche steht. Auch hier haben die Innenwandfarben deutlich besser abgeschnitten, als die übrigen Segmente.

Der VdL prognostiziert für das Jahr 2020 einen weiteren mengenmäßigen Rückgang von 1,1% auf 824.000 Tonnen. Der Umsatz wird um 3 Mio. EUR auf 1.680 Mio. EUR zurückgehen. Das ist ein Rückgang von 0,2%.

Performance Coatings

Der Bereich Performance Coatings ist stark abhängig von der Entwicklung des produzierenden Gewerbes. Auffällig ist der deutliche Rückgang der Verkaufsmenge bei Autoserienlacken mit -9,5 %. Das entspricht in etwa dem Rückgang der Pkw-Produktion.

Weniger dramatisch hat sich der Absatz in den Bereichen Möbel/Holz (-2,1%), Autoreparatur (-0,5%) und sonstige Industrie (-3,7%) verringert. Für 2020 wird insbesondere im Bereich Autoserie (OEM) ein Zuwachs von 1,1% vorhergesagt, für den Bereich Möbel/Holz ein Rückgang von -1,0%, Autoreparatur wird stagnieren und für die sonstigen Industrielacke geht der Verband von einem Rückgang im Verbrauch von -0,4% aus. Der Umsatz der Industrielacke insgesamt wird im laufenden Jahr mit 1,4% wieder etwas ansteigen auf 3,01 Mrd. EUR nachdem es 2019 noch einen Rückgang um 2% gab.

Gesamtprognose für 2020

Der VdL erwartet für das Jahr 2020 keine wesentlichen Verbesserungen. „Ein Lichtblick ist im Bereich der Automobillacke, dessen Negativtrend nach den aktuellen Prognosen gestoppt werden kann. Auch der Abwärtstrend bei den Druckfarben wird sich vermutlich verlangsamen“, stellt Jansen in Aussicht. Die Umsätze bei den Performance Coatings würden nach heutiger Prognose deutlich im Plus landen, was überwiegend auf Preiseffekte zurückzuführen ist. Die Bautenfarben und -lacke treten 2020 ebenfalls auf der Stelle.

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