Universität Paderborn: Alles unter einem Dach
Das Vortragsprogramm setzte sich aus einem wissenschaftlichen Symposium und einem Industriekolloquium zusammen, bevor am Abend die Festveranstaltung und anschließende Party stattfanden.
Neue Labore für CMP
In dem etwa 5730 m2 großen Neubau ist seit Mai dieses Jahres auch die Fachgruppe um Prof. Wolfgang Bremser, Coating, Materials & Polymers (CMP), zu finden. In den neuen Laboren der Fachgruppe befindet sich unter anderem ein brandneuer Parallelreaktor für die wässrige und organische Polymersynthese.
Die Anlage ist vollständig computergesteuert. Es können unterschiedliche Parameter während der Synthese untersucht und verglichen werden. Auch ein 20 Liter umfassender Edelstahlreaktor gehört zu den neuen Geräten für die Polymersynthese. Der Reaktor ist geeignet für Up-Scaling-Prozesse und kommt zum Einsatz, wenn größere Mengen benötigt werden.
Interdisziplinarität im Mittelpunkt
Vom ersten Spatenstich bis zum Einzug der ersten Mitarbeiter vergingen etwa 22 Monate. Die Baukosten betrugen ca. 18 Mio. EUR, die Kosten für die zahlreichen Geräte in dem Gebäude selbst belaufen sich auf etwa 10 Mio. EUR zusätzlich. Interdisziplinarität steht im ILH im Mittelpunkt, so sind auch die Büros der Mitarbeiter nicht nach Forschungsrichtung aufgeteilt.
Dr. Oliver Seewald vor den neuen Parallelreaktoren für die wässrige und organische Polymersynthese.
Dadurch soll ein reger Austausch zwischen unterschiedlichen Fachrichtungen, wie Werkstoffwissenschaften, Produktions- und Fügetechnik, Chemie und Physik, ermöglicht werden.
Während des Industriekolloquiums gab es zwei Podiumsgespräche. Bei erstem wurde auch Prof. Bremser auf die Bühne gebeten. Er gab Einblicke in die Arbeitsweise des ILH und die Herangehensweise an Fragestellungen von Firmen.
Visionen gesucht
Neben dem Vortragsprogramm gab es eine Ausstellung, bei der sich Unternehmen mit Maschinen und Karosseriebauteilen, innovativen Hybridbauteilen und Werkstoffen präsentierten. Außerdem stellten junge Selbstständige ihre Gründungsideen in einer Start-up-Area vor. Unter ihnen waren auch Absolventen der Arbeitsgruppe von Prof. Bremser.
Im Gespräch mit der Redaktion von Farbe und Lack erklärte Dr. Oliver Seewald, CMP, dass die Bachelor- und Master-Studenten der Arbeitsgruppe ihre Praktika nicht in den neuen Laboren absolvieren würden, sondern weiterhin in den Praktikumsräumen der Chemie, die nicht weit entfernt auf dem Campus gelegen sind. „Das sind aber nur fünf Minuten von hier, also keine wirkliche Entfernung“, erklärt er.
Silke Karl