Schäden an nichtrostenden Stählen im Handumdrehen ermitteln

Ob Autos, Wolkenkratzer oder Brücken: Nichtrostende Stähle sind üblicherweise mit einer schützenden Chromoxidschicht gegen Korrosion geschützt. Ein Farbschnelltest deckt mögliche Schäden an der Passivschicht in nur 15 Minuten zerstörungsfrei auf.

Applizieren eines "KorroPads" auf einem Edelstahlring. Quelle: BAM -

Nichtrostender Stahl findet sich in unserer heutigen Zeit fast überall. Wichtig ist dabei die Korrosionsbeständigkeit, damit kein Sicherheitsrisiko entsteht. Mit dem von der BAM entwickelten Farbschnelltest können nichtrostende Stähle noch bevor sie überhaupt zum Einsatz kommen in nur 15 Minuten zerstörungsfrei getestet werden.

Auslöser sind oft Fehler bei der Verarbeitung

Nichtrostende Stähle sind von einer schützenden Chromoxidschicht, auch Passivschicht genannt, überzogen. Durch die Passivschicht wird die Oberfläche vor weiterer Korrosion geschützt. Bildet sich die Schutzschicht nicht überall auf der Oberfläche aus, kann es zu unerwünschten Korrosionsreaktionen kommen. Die Gründe für eine gestörte Schutzschicht sind vielfältig. Häufig entstehen die Fehler bereits bei der Verarbeitung. Da die Passivschicht mit dem bloßen Auge nicht sichtbar ist, wird fehlerhaftes Material unter Umständen weiterverarbeitet. In Folge können Sicherheitsrisiken entstehen, da nichtrostende Stähle Ausgangsmaterial für die Herstellung vielfältigster Bauteile wie Anker, Dübel und Behälter für Gefahrgüter sind und auch in komplexen chemischen Anlagen zur Anwendung kommen.

Früher und schneller Schäden erkennen

Beim Testen von Oberflächen nichtrostender Stähle kommt „KorroPad“ zum Einsatz. Der Farbschnelltest deckt Schäden an der Passivschicht im Vergleich zu lang andauernden Methoden deutlich schneller auf. Und noch einen Vorteil bietet „KorroPad“: Das Bauteil kann nach der Prüfung weiterverarbeitet oder beim Kunden eingebaut werden, denn die Prüfung erfolgt praktisch zerstörungsfrei.

Blaue Punkte bei fehlerhafter Passivschicht

Pro Prüfung werden drei Pads, die etwa die Größe einer Fünf-Cent-Münze haben, benötigt. Die Pads werden auf die entfettete und mit Alkohol gereinigte Oberfläche gedrückt und nach 15 Minuten mit einem Spatel abgelöst. Die Inhaltsstoffe, die eine gelartige Struktur haben, sind Wasser und ein Indikator für Eisenionen. Ist die Passivschicht fehlerhaft, reagiert der Indikator mit den Eisenionen im Werkstoff. Durch diese Reaktion verändert der Indikator seine Farbe. Auf den Pads erscheinen blaue Punkte. Jeder Punkt zeigt an, dass sich die Passivschicht auf der Stahloberfläche nicht ausbilden konnte. Das patentierte Verfahren ist auch von Nicht-Experten anwendbar.

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