Per- und Polyfluoralkylchemikalien im Visier

Das Beispiel der Per- und Polyfluoralkylchemikalien (PFC) zeigt, dass Substanzen schaden können, wenn die Entwickler nur auf die nützlichen Eigenschaften schauen und dabei Gefahren übersehen.

PFC-Alternativen müssen her -

Nach dem Start der Herstellung und Verwendung in den 50er-Jahren haben Per- und Polyfluoralkylchemikalien (PFC) etwa wegen der hohen chemischen und thermischen Stabilität unseren Alltag durchdrungen. Es seien aber genau diese Eigenschaften, die zu Schäden für Umwelt und Gesundheit führten, sagen zwei Forscher vom Umweltbundesamt.

Nutzen für die Gesellschaft

Die Oberflächenaktivität von PFC ist nützlich in filmbildenden Feuerlöschschäumen und Netzmitteln in der Galvanik. Nichtpolymere PFC helfen bei der Halbleiterherstellung und der Fluorpolymerproduktion. Fluorpolymere wie Polytetrafluorethylen (PTFE) als Beschichtungen verringern den Reibungswiderstand bei bewegten Teilen wie Pumpen und Düsen oder verhindern das Anheften bei Pfannen und Töpfen. Membranen aus PTFE versorgen atmungsaktive Outdoorausrüstungen. Fluorierte Polymere wie polyfluorierte Acrylate halten als Imprägnierungen oder Beschichtungen die Nutzer trocken und das Textil sauber.

Kosten für die Gesellschaft

Über Nachweise von PFC in Mensch und Umwelt berichten Wissenschaftler seit Beginn des 21.Jahrhunderts. Vor allem perfluorierten Carbonsäuren (PFCA) und die perfluorierten Sulfonsäuren (PFSA) mit den am meisten untersuchten Vertretern Perfluoroktansäure (PFOA) und Perfluoroktansulfonsäure (PFOS) sind ubiquitär bis in entlegene Regionen in allen Umweltmedien. Die stabilen PFCA und PFSA werden mit Gewässerströmungen über weite Distanzen transportiert. Sanierungen nach PFC-Freisetzungen sind teuer. Nachdem der Flughafen Düsseldorf jahrelang PFC-haltige Löschmittel eingesetzt hatte, musste er etwa zwei Millionen Euro in den Bau von Grundwassersanierungsanlagen investieren.Auch gesetzliche Regulierungen finanziert die Allgemeinheit.

Maßnahmen zu PFC

Weltweit sind Behörden, Regierungen und supranationale Organisationen aktiv, um die Exposition von Mensch und Umwelt mit PFC zu regeln. Aber: Die Aktivitäten, die Exposition von Mensch und Umwelt mittelfristig zu mindern, begannen erst nach etwa 50 Jahren Herstellung und Verwendung. Wichtig ist, die von PFC gewohnten Funktionen zu hinterfragen und außer stofflichen Alternativen neue Techniken und Denkweisen zu berücksichtigen. Dazu wird auch ein Verzicht gehören.

Den gesamten Beitrag lesen Sie in: Nachrichten aus der Chemie, Oktober 2016.

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