Österreichische Lackindustrie von Corona betroffen

Mit dem Shutdown im Zuge der Corona-Krise brachen die Ergebnisse der österreichischen Lack- und Anstrichmittelindustrie auf allen Ebenen massiv ein.

Die österreichische Fahne mit Farbe auf eine Backsteinwand aufgetragen.

Mit der Corona-Krise brachen die Ergebnisse der österreichischen Lack- und Anstrichmittelindustrie auf allen Ebenen massiv ein. Bildquelle: David_Peterson - Pixabay (Symbolbild).

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Viele Lackfirmen erwarten für das Jahr 2020 Umsatzrückgänge von bis zu 25 Prozent. Einige Firmen konnten durch Online-Verkäufe Teile ihrer Verluste wieder wettmachen, doch die Schließung des Einzelhandels und der Baustellen sowie die zusammengebrochene Nachfrage im Automobilbereich zwangen etliche österreichische Lackhersteller dazu, für Teile der Belegschaft Kurzarbeit zu beantragen. „Unsere Aussichten sind momentan nicht rosig“, bedauert Hubert Culik, Obmann der österreichischen Lackindustrie, „auch wenn aufgrund des niedrigen Erdölpreises und aufgrund der geringen Nachfrage die Rohstoffpreise vorübergehend gesunken sind. Eine Erholung ist noch nicht in Sicht.“

Dabei begann das Jahr 2020 ziemlich zufriedenstellend, vor allem im Baubereich übertrafen die Umsätze jene aus dem 1. Quartal des Vorjahres. Auch 2019 konnte die österreichische Lackindustrie trotz Konjunkturflaute und gegen den europäischen Trend ein Plus von 3 Prozent erwirtschaften. Die Branche steigerte damit ihre Produktion auf 170.000 Tonnen Lack- und Anstrichmittel und ihren Produktionswert auf 470 Millionen EUR. Wachstum gab es dank Exporten vor allem nach Deutschland und Belgien sowie in die CEE-Länder. Allerdings ist auch der Importdruck aus Deutschland nach Österreich riesig. Insgesamt wurden 2019 Lacke und Farben im Wert von 309 Mio. EUR aus Deutschland nach Österreich importiert und im Wert von 100 Mio. EUR exportiert.

Branche spendete Desinfektionsmittel

Die Corona-Pandemie beschäftigt die Branche nicht nur in konjunktureller Hinsicht. „Die österreichische Lack- und Anstrichmittelindustrie leistete einen wesentlichen Beitrag zur Versorgung mit Desinfektionsmitteln am Höhepunkt der Krise. Nicht nur, indem sie durch die Produktion von Desinfektionsmitteln schnell auf die Verknappungen reagiert hat, sondern auch durch großzügige Spenden an lokale Blaulichtorganisationen, Spitäler und Altersheime“, erklärt Culik stolz. Insgesamt spendete die Branche etwa 20.000 Litern an Desinfektionsmitteln, womit sie bereits am Beginn der Pandemie ein unverzichtbarer Partner im Kampf gegen Covid-19 wurde.

Die 24 Betriebe der österreichischen Lack- und Anstrichmittelindustrie beschäftigen etwa 3.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Sie produzieren jährlich 170.000 Tonnen Lack- und Anstrichmittel im Wert von 470 Millionen EUR. Die Branche investiert 10 bis 15 Prozent des Umsatzes in Forschung und Entwicklung.

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