Neue silanterminierte Polymere für Dicht- und Klebstoffe
Bauteile, die aufeinanderstoßen, bilden zwangsläufig eine Fuge. Diese werden in der Regel abgedichtet, um Wasser, Luft, Staub oder andere Medien fernzuhalten. Die Tücke steckt dabei im Detail: Je nachdem, wie sehr sich die Bauteile bei Hitze oder Kälte ausdehnen oder zusammenziehen, kann der zu überbrückende Spalt mehr oder weniger stark schwanken. Damit die Fuge dauerhaft dicht bleibt, muss der Dichtstoff daher den Änderungen der Fugenabmessungen immer wieder folgen können, ohne zu reißen oder sich von der Oberfläche abzulösen.
Besonders beim Hochbau befinden sich oftmals die Fugen zwischen Bauteilen mit empfindlichen, zum Abbröckeln neigenden Oberflächen. Typische Beispiele sind Putze, Porenbeton und Wärmedämmverbundsysteme. Ein reißfester und nur wenig dehnbarer Dichtstoff bereitet bei empfindlichen Substraten Probleme: Expandiert die Fuge, kann solch ein Dichtstoff der Bewegung nicht genügend folgen. Im schlimmsten Fall zieht er, solange er haftet, so stark an den Fugenflanken, dass diese beschädigt werden.
Silanterminierte Polymere als Bindemittel
In solchen Fällen werden niedermodulige elastische Dichtstoffe benötigt, bei denen schon eine geringe Kraft genügt, um sie zu dehnen oder zu stauchen. Bei Wegfall der Belastung nehmen sie wieder weitgehend ihre ursprüngliche Gestalt an. Dichtstoffe dieser Art fangen die Bewegungen der Bauteile auf und verringern dadurch die Belastungen der Fugenflanken.
Neue silanterminierte Polymere ermöglichen Anwendungen in der Kleb- und Dichtstofftechnik, die silanvernetzenden Polymeren bislang verschlossen waren. Die neuen Produkte eignen sich als Bindemittel für einkomponentige Kleb- und Dichtstoffe und bieten vielseitige Formulierungsmöglichkeiten.
Veranstaltungstipp
Im aktuellen Seminar „Silikatfarben“ lernen die Teilnehmer warum sind Silikatfarben eine nachhaltige Anstrichlösung für Innen und Außenfarben sind und was sinnvolle und weniger sinnvolle Wege zu ihrer Formulierung sind.