Neuartiges Additiv verlängert Lebensdauer von Gebäuden
Das von schweizerischen Forschern der Eidgenössischen Technischen Hochschule Lausanne (EPFL) entwickelte Additiv hat gleich mehrere Vorteile. Es kann die vielen Zusatzstoffe ersetzen, die derzeit für das Erreichen der gewünschten Konsistenz bei Beton, Mörtel und Zement gebraucht werden. Der Zement muss beispielsweise für Gebäude und unterschiedlich lange Transportwege bis zur Baustelle verschieden aufbereitet werden. Dass dafür künftig nur noch ein Zusatzstoff nötig ist, sei eine „Minirevolution“ für die Baubranche, schreibt die Hochschule.
Macht Baumaterialien härter
Das Additiv besteht aus anorganischen, also kohlenstofffreien Verbindungen und löst dadurch das Problem der Durchlässigkeit, das zur Verschlechterung des Betons führt. Dadurch wird das Leben von Gebäuden verlängert. Ein weiterer Vorteil des Stoffs ist, dass er Baumaterialien härter macht. Dadurch können dünnere Wände gebaut und Beton eingespart werden. Die Einsparungen sind auch für die Umwelt von großer Bedeutung, weil Beton laut Angaben der EPFL für etwa 5 bis 10 Prozent des CO2-Austoßes verantwortlich ist.
Im Gespräch mit Betonproduzenten
Die Herstellungsweise des Zusatzmittels ist seit Sommer 2016 patentiert. Nun hat der EPFL-Forscher Kumar Abhishek das Start-up Nanogence gegründet, das den Stoff vermarkten soll. Derzeit führt er bereits Gespräche mit zwei großen europäischen Betonproduzenten. Währenddessen entwickelt Kumar seinen Zusatzstoff weiter. Er will unter anderem erreichen, dass der Stoff künftig auch die Wärmedämmung verbessert.