Neuartiger Katalysator für die NCO/OH-Reaktion in lösemittelbasierten Kunststoffklarlacken
Um die Eigenschaften von Zwei-Komponenten Polyurethan-Systemen zu steuern, ist die Katalyse der Vernetzungsreaktion ein wichtiger Faktor. Dies gilt insbesondere für Systeme, die bei niedrigeren Temperaturen (ca. 80 °C) eingebrannt werden. Der Einsatz bekannter und hochwirksamer Katalysatoren, auf Basis von Zinnsalzen, ist aufgrund gesundheitlicher Bedenken eingeschränkt. Die Suche nach einem adäquaten Ersatz ist daher Gegenstand der aktuellen industriellen Forschung.
Eine aktuelle Arbeit behandelt die Anwendung eines neuen Katalysators, auf Basis einer organischen Bismutverbindung, in einem Zwei-Komponenten-Klarlacksystem für die Lackierung von Kunststoffanbauteilen. Auf Basis eines dazu erstellten statistischen Versuchsplans wurden analytische und anwendungsspezifische Tests am Nassmaterial und an lackierten Probetafeln durchgeführt. Ebenso wurden formulierungsspezifische Einflussgrößen auf die katalytische Wirkung untersucht.
Wirksame Alternative zu den bisher eingesetzten Katalysatoren
Der neue Katalysator erwies sich als wirksame Alternative zu den bisher eingesetzten Katalysatoren. Zum einen konnte eine Korrelation zwischen analytischen Tests und anwendungsspezifischen Zielgrößen gefunden werden, wodurch sich die Anzahl aufwendiger Lackierungen reduzieren lässt; zum anderen konnten signifikante Einflussgrößen auf die katalytische Wirkung identifiziert werden. Zusätzlich wurde ein Inhibitor gefunden, der die Verarbeitungseigenschaften verbessert, ohne die Härtungseigenschaften zu beeinflussen.
Die Arbeit wurde verfasst von Christian Beckhaus als Bachelor-Arbeit an der Hochschule Esslingen. Sie unterliegt einer Sperrfrist bis zum 17. Januar 2024.