Nachhaltige Produkte: Ökologische Klebstoffe aus Pflanzenöl
Bisher bestehen die Klebstoffe und Co. meist aus duroplastischen Epoxidharzen auf Erdölbasis. Doch lassen sich solche Epoxidharze auch auf ökologische Weise herstellen? Einen neuartigen Ansatzpunkt gibt es bereits: Die Pflanzenölepoxide, also die ökologische Variante der herkömmlichen Epoxidharze. Basis bilden Pflanzenöle, die einen hohen Anteil an ungesättigten Fettsäuren haben. Diese Fettsäuren werden epoxidiert, also mit einem Drei-Ring aus zwei Kohlenstoffatomen und einem Sauerstoffatom versehen. Kombiniert man diese Pflanzenölepoxide mit entsprechenden Härtern, entstehen hochbelastbare Kunststoffe.
Forscherinnen und Forscher des Fraunhofer-Instituts für Mikrostruktur von Werkstoffen und Systemen IMWS nehmen die Eigenschaften solcher neu entwickelter biogener Harze genau unter die Lupe.
Klebstoffformulierungen ohne Lösungsmittel
Zudem entwickeln die Fraunhofer-Wissenschaftlerinnen und -Wissenschaftler aus den Pflanzenölepoxiden neuartige Klebstoffe. So sind alle entwickelten Klebstoffformulierungen aus den Fraunhofer-Laboren vollkommen frei von Lösungsmitteln. Zudem widmen sich die Forscher der Frage: Welche Füll-und Funktionsstoffe bieten welchen Nutzen? Ein solcher wäre beispielsweise eine hohe elektrische Leitfähigkeit: Durch das Anlegen einer elektrischen Spannung lässt sich die Klebschicht von innen heraus aufheizen – und härtet somit schnell und gezielt aus. Oder aber die Forscher bringen modifiziertes Thymianöl in den Kleber ein, so erhält er eine antibakterielle Wirkung.
Auch in punkto Nachhaltigkeit haben die Fraunhofer-Forscher die Pflanzenölepoxide optimiert: Der biobasierte Anteil der daraus gefertigten Klebstoffe liegt mittlerweile bei 86 Prozent.
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