Naturstoffe als potentielle Algizide für wasserbasierte Lacke

Forscher untersuchten kürzlich die algizide Wirkung von Naturstoffen pflanzlichen Ursprungs im Hinblick auf eine Verwendung in wasserbasierten Lacken.

Forscher wollen die Bildung phototropher Biofilme an gestrichenen Wänden künftig durch Verwendung von Naturstoffen pflanzlichen Ursprungs verhindern. Quelle: DanBu.Berlin – Fotolia.com. -

Um die Bildung phototropher Biofilme an gestrichenen Wänden zu verhindern, werden den Farben Chemikalien zugesetzt. Diese Chemikalien haben im Allgemeinen auch toxische Auswirkungen auf die Umwelt. Pflanzen synthetisieren sekundäre Metaboliten, die antimikrobielle Eigenschaften haben und eine nachhaltige Alternative zu herkömmlichen Bioziden sein können. In einer neuen Arbeit wurden Algenarten, die aus Biofilmen isoliert wurden, die sich auf verfallenen bemalten Oberflächen gebildet hatten, taxonomisch identifiziert. Beobachtungen mit dem optischen Mikroskop zeigten das Vorhandensein von gemischten Biofilmen aus Algen, die zu den Bereichen Cyanophyta, Chlorophyta und Streptophyta gehören.

Pflanzliche Verbindungen als Biozide in Lackformulierungen

Die algizide Wirkung von Naturstoffen pflanzlichen Ursprungs wie Anisol, Eugenol, Guajakol und Thymol wurde mit der Mikroatmosphärentechnik bewertet. Die Wachstumshemmung von phototrophen Organismen wurde mit Thymol in allen verwendeten Konzentrationen erreicht. Eugenol und Guajakol zeigten eine totale Wachstumshemmung bei der höchsten untersuchten Konzentration (300 μmol cm-2) und einen Wachstumsrückgang bei 40 μmol cm-2, während Anisol keine hemmende Wirkung bei den untersuchten Konzentrationen ausübte. Aufgrund dieser Ergebnisse wurden Eugenol, Thymol und Guajakol in eine äußere wasserbasierte Farbe in einer Konzentration von 2% eingebaut. Proben, die mit diesen Formulierungen bemalt wurden, wurden nicht von Algen besiedelt, was darauf hindeutet, dass diese Verbindungen als Biozide in Lackformulierungen verwendet werden können.
Die Studie wurde veröffentlicht in: Journal of Coatings Technology and Research September 2018, Volume 15, Issue 5, pp 1191–1200.

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