Maritimen Bewuchs schadstofffrei unterdrücken

Im Rahmen eines Forschungsvorhabens werden maritime Strukturen wie Schiffe und Offshore-Anlagen mit Basaltfasern beflockt. Ziel ist die Reduzierung des Bewuchses durch Algen, Pocken und Muscheln. Auf schadstoffhaltige biozide Substanzen soll verzichtet werden.

Das Projekt kombiniert wissenschaftliche Grundlagen aus der Oberflächentechnologie mit der Basaltfaserkompetenz. Quelle: magicpens Schwiegermutter/pixelio.de -

Gelingt die Anwendung der vorhandenen wissenschaftlichen Grundlagen aus der Oberflächentechnologie und der Basaltfaserkompetenz, können wirtschaftliche Schäden in Milliardenhöhe reduziert werden.

Fouling erhöht den Reibungswiderstand

Der Bewuchs von maritimen Strukturen wie Schiffen, Offshore-Windkraftanlagen, Hafenanlagen u. ä. mit Bakterien, Einzellern, Algen, Pilzen, Seetang, Muscheln und Pocken wird als Fouling bezeichnet. Er führt zu jährlichen wirtschaftlichen Schäden in Milliardenhöhe. Das Fouling erhöht den Reibungswiderstand und führt damit einhergehend zu gesteigertem Treibstoffverbrauch, ebenso zu erhöhter Korrosion und meist auch zur Beschädigung der Beschichtung.

Kurzfristige Lösung: Beschichtung mit kupferhaltigen Verbindungen

Um diesen Effekten vorzubeugen, werden Antifoulings genutzt. Aus Farbanstrichen treten gezielt Biozide aus, die eine giftige Grenzschicht bilden und damit das Wachstum von Organismen verhindern bzw. verringern. Lange Zeit waren Tributylzinn-Verbindungen (TBT) eine preiswerte und wirksame Lösung. Seit den 1980er Jahren wurde vermehrt die Vergiftung unterschiedlicher Meeresbewohner nachgewiesen, woraufhin im Jahre 2008 TBT-Verbindungen in Schifffahrt und Meerestechnik verboten wurden. Die Beschichtung mit kupferhaltigen Verbindungen wurde kurzfristig als naheliegende Lösung gewählt. Es ist zu erwarten, dass aber auch diese in absehbarer Zeit in die Kritik geraten könnte.

Auf drei Jahre angelegtes Verbundprojekt

In den nächsten drei Jahren arbeiten die Partner smartpolymer GmbH, EBF Dresden GmbH und MareSolutions GmbH gemeinsam mit Innovent e. V. Technologieentwicklung Jena in einem durch das BMWi geförderten Forschungsvorhaben an einem neuen Konzept zur Lösung des Foulings.
Schlüssel zum Erfolg sollen einerseits die Erzeugung einer strukturierten Oberfläche durch die Flocktechnologie und andererseits die Verwendung des Materials Basalt mit inhärentem Antifoulingeffekt sein. Die wissenschaftlichen Grundlagen dafür wurden bei INNOVENT bereits gelegt.

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