Lanxess schließt Übernahme von Chemtura früher ab als erwartet

Der Spezialchemie-Konzern Lanxess hat die Übernahme des US-amerikanischen Unternehmens Chemtura, eines der global führenden Anbieter von Flammschutz- und Schmierstoffadditiven, zum 21. April 2017 erfolgreich und schneller als erwartet abgeschlossen.

Lanxess schließt Übernahme von Chemtura früher ab als erwartet. Quelle: Lanxess -

Alle zuständigen Behörden haben die Transaktion freigegeben.

Größte Akquisition von Lanxess

Die Chemtura-Aktionäre hatten der Übernahme bereits im Februar 2017 zugestimmt. Mit einem Unternehmenswert von insgesamt 2,4 Milliarden EUR ist dies die bislang größte Akquisition in der Geschichte von Lanxess. Mit dem Zukauf baut der Konzern sein Additiv-Portfolio deutlich aus und wird in diesem Wachstumsfeld – einem der attraktivsten in der Spezialchemie – zu einem der führenden Akteure weltweit. Neben den Additiven werden auch die bisherigen Chemtura-Geschäfte mit Urethanen und Organometallen bei Lanxess integriert. Insgesamt übernimmt der Kölner Spezialchemie-Konzern weltweit rund 2.500 Chemtura-Mitarbeiter an 20 Standorten in elf Ländern. Die bisherigen Chemtura-Geschäfte stehen für einen Jahresumsatz von rund 1,5 Milliarden EUR.

Zusätzliche starke Säule

„Mit der Akquisition kommen wir einen weiteren großen Schritt bei unserer Neuausrichtung voran. Sie ist ein bedeutender Meilenstein auf unserem Wachstumskurs. Durch den Ausbau des Additivgeschäfts bekommt Lanxess eine zusätzliche starke Säule. In seiner neuen Aufstellung und mit einem noch besser ausbalancierten Portfolio wird der Konzern erheblich stabiler und noch profitabler. Gleichzeitig stärken wir mit Chemtura unsere Präsenz in der Wachstumsregion Nordamerika deutlich“, sagte Matthias Zachert, Vorstandsvorsitzender der Lanxess AG. „Jetzt fokussieren wir unsere Kräfte auf eine zügige und reibungslose Integration der neuen Geschäfte und Mitarbeiter sowie auf eine optimale Betreuung unserer neuen und bestehenden Kunden.“

In Nordamerika stärker aufgestellt

Durch die Übernahme ist Lanxess in Nordamerika deutlich stärker aufgestellt. Dort verfügt der Konzern jetzt über 24 Produktionsstandorte (vorher 12) und beschäftigt rund 2.800 Mitarbeiter (vorher rd. 1.500). Der globale Umsatzanteil der Region Nordamerika steigt von rund 17 auf etwa 21 Prozent. Die erwarteten jährlichen Synergie-Effekte aus der Transaktion betragen rund 100 Millionen EUR und sollen bis zum Jahr 2020 realisiert werden.

Gebündeltes Additivgeschäft

Sein gesamtes Additivgeschäft bündelt Lanxess ab sofort im neuen Segment „Specialty Additives“. Dieses Segment ist eine zusätzliche starke Säule im Lanxess-Konzern mit einem Jahresumsatz von rund 2 Milliarden EUR und rund 2.900 Mitarbeitern weltweit. Zum Segment gehören die neuen Geschäftsbereiche „Additives“ und „Rhein Chemie“. Das gebündelte Geschäft mit Flammschutz- und Schmierstoffadditiven ist im Geschäftsbereich „Additives“ verankert, der von Anno Borkowsky geleitet wird. Der Geschäftsbereich „Rhein Chemie“ unter Leitung von Philipp Junge führt die bisherigen Lanxess-Geschäfte mit Kautschuk- und Farbadditiven.

Geschäft mit Flammschutzadditiven wächst

Auch bei den Flammschutzadditiven baut Lanxess seine Marktposition deutlich aus und führt jetzt auch die ehemaligen Chemtura-Geschäfte mit brombasierten Flammschutzadditiven, Brom und weiteren Brom-Derivaten. Diese werden wegen ihrer hohen Wirksamkeit beispielsweise in der Bauindustrie eingesetzt und passen ideal zum bestehenden Geschäft mit phosphorbasierten Flammschutzadditiven. „Die Anforderungen an den Flammschutz steigen vor allem durch den Trend zum energieeffizienten Bauen kontinuierlich. Durch die Akquisition werden wir auch im Bereich der Flammschutzadditive zu einem der führenden Anbieter weltweit. Ab heute können wir unseren Kunden brom- und phosphorbasierte Produkte aus einer Hand anbieten“, schilderte Borkowsky. Auch für den Bereich der Flammschutzadditive erwartet Lanxess mittelfristige Wachstumsraten von drei bis vier Prozent pro Jahr.

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