Klebeverbindung soll für längeren Halt beim Zahnersatz sorgen

Forscher der Universität Kassel entwickeln Klebeverbindungen, die dafür sorgen, dass künstliche Zähne im Mund von Patienten länger halten. Entsprechend seltener müssten dann in Zukunft die Zahnkronen ausgetauscht werden.

Klebeverbindung soll für längeren Halt beim Zahnersatz sorgen. Quelle: Pixabay -

Ziel der Forscher ist es, gemeinsam mit Experten aus der Praxis einen standardisierten Prozess für diese Klebverfahren zu entwickeln.

Klebeverbindung macht Haltbarkeit aus

Wenn ein Zahn gezogen werden muss oder ausfällt, gibt es Ersatz: Zunächst wird ein Implantat in den Kieferknochen eingesetzt, dann wird der eigentliche Zahnersatz – umgangssprachlich auch Krone genannt – draufgeklebt. Wie lange dieser Zahnersatz, der den eigentlichen Zahn nachformt, dann tatsächlich im Mund hält, hängt maßgeblich von der Klebverbindung ab, die das Titanimplantat und den Zahnersatz zusammenhält.

Topographie der Oberfläche verändern

Die Kasseler Ingenieure suchen im Projekt „Zahnfee“ nach dem Verfahren zur Herstellung der optimalen Klebeverbindung. Dazu werden die Oberflächen mithilfe von Strahlverfahren und chemischen Mitteln behandelt. Durch diese beiden Schritte verändern die Forscher die Topographie und chemischen Eigenschaften der Oberfläche, die für eine lange Haltbarkeit der Klebeverbindung notwendig sind.

Muss mit der Mundflora harmonieren

Das ist wie beim Handtuch an der Badezimmerwand – ist die Klebung nicht belastungsgerecht ausgelegt, löst sich der Haken an der Wand von den Fliesen und fällt wieder auf den Boden. „Wir versuchen, durch die Bearbeitung und Vorbereitung der Oberfläche, dieses zu vermeiden.“ Die Expertise der Forscher beruht auf der Entwicklung neuer Klebetechniken, sodass die verwendeten Materialien bestmöglich zusammenhalten. „Uns ist eine enge Abstimmung mit Wissenschaftlern aus dem Bereich Medizin und Experten aus der Praxis sehr wichtig. Denn natürlich müssen wir sicherstellen, dass die Klebeverbindungen, die wir entwickeln, mit der Mundflora harmonieren und auch dann halten, wenn die Patienten Eis essen oder heißen Kaffee trinken“, so Prof. Böhm weiter.

Über das Projekt „Zahnfee“

Das Projekt „Zahnfee“ ist im September 2016 gestartet und läuft noch bis September 2018. Fördermittelgeber für das Projekt ist das Bundesministerium für Wirtschaft und Energie über die Arbeitsgemeinschaft industrieller Fördervereinigungen „Otto von Guericke“ e.V. (AiF).

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